• Informationen
  • Allgemeines
    Mit 338.000 qkm ist Finnland das siebtgrößte Land Europas. Im Westen grenzt es an Schweden und den Bottnischen Meerbusen, im Norden wird es von Norwegen umschlossen und im Osten teilt es sich eine 1.269 km lange Grenze mit Russland. Im Süden trennt der Finnische Meerbusen und die Ostsee das Land von Estland. Das „Land der 1000 Seen“ verfügt in Wirklichkeit über 187.888 Seen, die sich auf 1.160 km Länge und 540 km maximale Breite verteilen. Darüber hinaus ist Finnland mit seinen zahlreichen Binnenseeinseln und den Schären eines der inselreichsten Länder Europas. 10 % der Fläche sind von Wasser und annähernd 70% von Wald bedeckt. Etwa ein Drittel der Landesfläche liegt nördlich des Polarkreises. Hier schoben Gletscher nach der letzten Eiszeit aufgefaltete Berge zusammen, die heutigen Fjälls (tunturi) von Lappland. Das restliche  Finnland ist eher flach. Die anhaltende isostatische Landhebung sorgt noch heute dafür, daß sich Finnlands Westen pro Jahr um bis zu 8 mm aus der Ostsee erhebt.

    Suomi, wie das Land auf Finnisch genannt wird, zählt ca. 5,4 Millionen Einwohner und gehört damit zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas. Ein Großteil der Bevölkerung kozentriert sich auf den Süden des Landes mit der Hauptstadt Helsinki.  Finnisch und Schwedisch sind offizielle Landessprachen, wobei gut 92% der Bevölkerung finnisch- und nur knapp 6% schwedischsprachig sind. Samisch wird nur noch von einer sehr kleinen Bevölkerungsgruppe (ca. 1.700) im Norden des Landes gesprochen.

    Geschichte
    Woher die Finnen nun eigentlich stammen, darum streiten sich die Historiker noch heute. Man geht davon aus, dass sich Volksstämme aus der Arktis, dem sibirischen, baltischen und germanischen Raum im Lauf von Jahrtausenden auf dem Gebiet des heutigen Finnlands ansiedelten. Aus dieser frühen Zeit gibt es wenig Zeugnisse. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurden die mündlichen Überlieferungen im Kalevala, dem finnischen Nationalepos, aufgezeichnet.

    Besser bekannt ist die ereignisreiche, gut 850 Jahre anahaltende Phase, in der Finnland abwechselnd den Begehrlichkeiten der Schweden im Westen und der Russen im Osten zum Opfer fiel. Mal war das Land Großherzogtum von Schweden, dann wieder, nach dem Finnischen Krieg 1808, autonomes Großfürstentum Russlands.

    Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten die Finnen ein starkes nationales Selbstbewusstsein und begannen sich gegen die zunehmende russische Unterdrückung zur Wehr zu setzen. 1906 erhielt Finnland ein Einkammerparlament, und die finnischen Frauen waren die ersten Europäerinnen, denen das allgemeine Wahlrecht zugestanden wurde. Doch erst 1917, nach der russischen Oktoberrevolution, proklamierte Finnland am 6. Dezember seine Unabhängigkeit.

    Nach einem schweren Start, der seinen traurigen Höhepunkt 1918 im finnischen Bürgerkrieg hatte und über 20.000 Menschen das Leben kostete, wurde 1919 endlich die demokratische Verfassung der jungen Republik Finnland bestätigt.

    Mit Beginn des zweiten Weltkriegs änderte sich die Lage Finnlands dramatisch. Im November 1939 überfiel die Sowjetunion Finnland, und der Winterkrieg begann. Finnland schlug sich nun zunächst auf die Seite Deutschlands, um das verlorene Gebiet Karelien von der Sowjetunion zurückzuerobern. Im Friedensvertrag 1944 musste Finnland Karelien jedoch endgültig abtreten und 400.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Zudem musste Finnland nun gegen seinen ehemaligen Verbündeten Deutschland vorgehen, dessen Truppen sich im Norden Finnlands befanden (siehe auch Spezielle Themen).


    Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das neutrale Finnland einen wichtigen Spagat zwischen Ost und West meistern. Mit der Sowjetunion wurde 1948 der „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand“ abgeschlossen. Parallel entwickelten sich gute Beziehungen zu den skandinavischen Nachbarländern, und Finnland wurde 1955 Mitglied des Nordischen Rats sowie der Vereinten Nationen. 1995 schließlich trat Finnland der Europäischen Union bei und führte 2002 den EURO als Zahlungsmittel ein.

    Die Rolle der Frau
    Finnland ist nicht nur das erste europäische Land in dem den Frauen 1906 das allgemeine Wahlrecht zugestanden wurde, es belegt auch noch 2013 den stolzen zweiten Platz im Global Gender Gap Report, in dem weltweit die Gleichstellung von Mann und Frau gemessen wird. Finnische Frauen verfügen über ein sehr hohes Bildungsniveau und spielen eine bedeutende Rolle in Politik und Wirtschaft. Von 2000-2012 war Tarja Halonen Präsidentin der Republik Finnland.

    Staatsform
    Finnland ist eine Parlamentarische Republik. Die politische Landschaft wird im Wesentlichen von vier Parteien geprägt: der Nationalen Koalitionspartei, den Sozialdemokraten, dem ländlich orientierten Zentrum und den Basisfinnen. Alle vier Jahre finden Parlamentswahlen statt. Darüber hinaus wählt das Volk unmittelbar alle sechs Jahre das Staatsoberhaupt, den Präsidenten der Republik Finnland. Dieser darf maximal zwei Legislaturperioden, also zwölf Jahre, im Amt bleiben bevor ein anderer Kandidat aufgestellt werden muss. Seit 2012 ist Sauli Niinistö Finnlands Staatspräsident.

    Demographische Struktur
    Mit rund 15,5 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Finnland sehr dünn besiedelt. Da etwa 40% der Bevölkerung in Südfinnland und den dortigen Ballungsräumen leben, ist die nördliche Provinz Lappland mit 1,9 Einwohnern pro Quadratkilometer fast menschenleer. Besonders junge Menschen ziehen zur Ausbildung und Arbeit in die Städte, so dass einige ländliche Gemeinden speziell in Ostfinnland unter Bevölkerungsschwund und Überalterung leiden.

    Die Altersstruktur der Bevölkerung Finnlands zeigt eine Spitze in den geburtenstarken Jahrgängen 1946-49. Somit altert Finnland früher als die meisten OECD-Staaten und musste rechtzeitig gegensteuern, um die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer zu erhalten. Schon frühzeitig wurde eine entsprechendes nationales Programm ins Leben gerufen, das 2006 mit dem deutschen Carl Bertelsmann-Preis ausgezeichnet wurde.

    2011 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in Finnland 79,27 Jahre, die Geburtenrate liegt bei 1,74 Kindern pro Frau und damit über dem europäischen Durchschnitt.

    Der Ausländeranteil in Finnland ist aufgrund einer restriktiven Einwanderungspolitik mit rund 4% recht gering. Jährlich wandern knapp 20.000 Menschen zu, während gleichzeitig 10.000-15.000 Menschen das Land verlassen.

    Das finnische Gesundheitssystem
    Finnland verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem mit einer einheitlichen, für alle Einwohner verpflichtenden Krankenversicherung. Medizinische Leistungen werden überwiegend von kommunalen Einrichtungen angeboten. Die ambulante Versorgung erfolgt in Gesundheitszentren (terveyskeskus), die je nach geographischer Lage und Einwohnerdichte recht unterschiedlich ausgestattet sein können.

    In Finnland zahlen die Versicherten einen kleinen Beitrag, ähnlich der Praxisgebühr, pro Arztbesuch. Die Beträge variieren je nach Gemeinde und liegen in Helsinki bei 13,80 Euro. Sie steigen bei Konsultationen am Abend bzw. am Wochenende und bei einem Krankenhausaufenthalt.  Die Höchstgrenze liegt bei 679 Euro pro Jahr (Preise Stand 2014).

    Finanziert werden die Leistungen der Gesundheitszentren im Wesentlichen über Steuergelder. Kranken- und Mutterschaftsgeld dagegen werden über Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge abgedeckt. Der Beitrag der Arbeitnehmer liegt bei 2,1% des Bruttoverdienstes, der des Arbeitgebers bei 2,06%. Eine Beitragsbemessungsgrenze wie in Deutschland gibt es nicht.

    Arbeitgeber in Finnland sind verpflichtet, eine betriebliche Gesundheitsfürsorge für ihre Mitarbeiter anzubieten. Diese hat einen präventiven Auftrag und wird zum Teil aus den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen finanziert, zum Teil vom Unternehmen getragen.

    Durch die stärkere finanzielle Beteiligung der Kranken an der Behandlung und der gleichzeitigen Förderung präventiver Maßnahmen konnte Finnland im Vergleich zu vielen anderen EU-Ländern die staatlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen relativ stabil halten.

    Für Reisende aus Deutschland gilt das deutsch-finnische Sozialversicherungsabkommen. Es gewährleistet die Versorgung in Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Polikliniken. Zur Abrechnung der Leistungen muß die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) oder eine Ersatzbescheinigung vorgelegt werden, die sie beide von Ihrer Krankenkasse erhalten. Alle Behandlungen, egal ob öffentlich oder privat, müssen zunächst vom Patienten vorfinanziert werden und zurück in Deutschland der Krankenkasse vorgelegt werden. Möglicherweise variieren die Behandlungskosten zwischen Deutschland und Finnland, so daß sich bei der Erstattung Differenzen ergeben können. Gegebenenfalls lohnt sich der Abschluß einer Auslandskrankenversicherung, die auch im Falle eines Rücktransports aus entlegenen Gebieten von Vorteil sein kann.
    Aktuelle Informationen des Auswärtigen Amts

    Das finnische Bildungssystem
    Spätestens seit dem hervorragenden Abschneiden der finnischen Schüler bei der PISA-Studie im Jahr 2000 war das internationale Interesse am finnischen Bildungssystem geweckt. Aber was ist so anders am finnischen Schulsystem, daß die Schüler im internationalen Vergleich Spitzenplätze belegen und Lehrer aus aller Herren Länder nach Finnland reisen, um sich vor Ort ein Bild zu verschaffen?

    In Finnland besuchen alle Schüler neun Jahre lang eine Gemeinschaftsschule, so daß unabhängig von sozialer Herkunft gleiche Bildungschancen für alle gewährleistet sind. Landesweit gibt es einen zentral festgelegten Lehrplan, der von den einzelnen Schulen noch zusätzlich ergänzt wird. Jeder Schüler erlernt mindestens zwei Fremdsprachen (Schwedisch bzw. Finnisch und Englisch). Mehr als 50% der Schüler wechseln nach der Gemeinschaftsschule auf die gymnasiale Oberstufe.

    Der Beruf des Lehrers genießt in Finnland ein sehr hohes Ansehen. Um ein entsprechenden Studienplatz zu ergattern, muß zunächst eine Eignungsprüfung absolviert werden. Neben den Lehrern betreuen auch Sonderpädagogen, Schulkuratoren, Lehrer für Legastheniker, Schulassistenten und Schülertutoren aus den oberen Klassen die Lernenden.

    Bildung gehört in Finnland zu den Grundrechten jedes Bürgers. Das Land verfügt über ein flächendeckendes Netz an stark frequentierten Bibliotheken und zeichnet sich durch einen  hohen Konsum an Tageszeitungen aus.

  • Klima, Fauna, Flora
  • Klima
    Zwischen dem 60. und 70. Breitengrad liegend, zählt Finnland zu den nördlichsten Ländern der Erde. Das Klima ist kaltgemäßigt. Der skandinavische Gebirgszug schirmt Finnland vom Atlantik ab, so daß stabile, kontinentale Hochdruckzonen für kalte Winter und verhältnismäßig warme Sommer sorgen. Die Ostsee, die zahlreichen Binnenseen und insbesondere der Golfstrom sorgen durch ihren mäßigenden Einfluß für ein deutlich milderes Klima als es der Breitengrad erwarten läßt. Kuopio beispielsweise liegt etwa auf derselben Breite wie das sibirische Jakutsk, hat aber eine um fast 13°C höhere Jahresdurchschnittstemperatur.

    Die Besonderheit bei den nordischen Ländern ist, dass die Ureinwohner nicht von vier sondern acht Jahreszeiten sprechen. Mehr dazu an anderer Stelle, wo wir über die Samen berichten.

    Der Sommer dauert in Südfinnland von Ende Mai bis Mitte September. Im Norden, in Lappland, beginnt er etwa einen Monat später und endet bereits einen Monat früher. Dafür kann man dort im Sommer am Längsten die Mitternachtssonne genießen. In Utsjoki an der Nordspitze  Finnlands geht die Sonne mehr als 70 Tage lang gar nicht unter. Zur Sommersonnenwende um den 21. Juni wird es selbst im Süden des Landes nicht vollkommen dunkel. Es ist die Zeit der sogenannten weißen Nächte.

    Anders ist es im Winter. Die kalte Jahreszeit dauert im südwestlichen Schärengebiet ca. 100 Tage, in Lappland dagegen doppelt so lange. Eine bleibende Schneedecke gibt es meist zwischen Ende Oktober und Anfang Januar. Sie schmilzt zwischen Ende März und Ende Mai. In kalten Wintern können der Bottnische und der Finnische Meerbusen fast vollständig zufrieren. Dann sollten Sie eine Fahrt mit dem Eisbrecher Sampo nicht versäumen.

    Nördlich des Polarkreises herrscht im Winter Polarnacht (kaamos). Auch wenn die Sonne sich in dieser Zeit nicht blicken läßt, sind die Tage nicht völlig dunkel. Der Schnee reflektiert die vorhandenen Lichtquellen, so daß eine mystische, bläuliche Dämmerung entsteht. Vor allem im Norden erscheinen im Winter auch die Polarlichter (aurora borealis).

    Frühjahr und Herbst sind gefühlt sehr kurze Jahreszeiten in Finnland. Allerdings warten auch sie mit besonderen Erlebnissen auf. Zur Zeit der Ruska, der Laubfärbung, zeigt sich die Natur in einem bunten Farbenkleid, das an den Indian Summer erinnert. Im Frühjahr ist dagegen das donnernde Aufreißen der zugefrorenen Flüsse ein unvergessliches Erlebnis.

    Unendliche Wälder, Beeren und Pilze
    Finnland kann mit ca. 2 Milliarden Kubikmeter einen beeindruckenden Holzbestand aufweisen. Vielerorts sind Nationalparks angelegt worden, um den Baumbestand zu schützen. Vorwiegende Arten sind Kiefern, Fichten und Birken. Bodengewächse wie die Rentierflechte sind im Winter das Hauptnahrungsmittel der Rentiere. Im Unterholz wachsen Moose, Beeren und Pilze. Neben Johanisbeeren, Blaubeeren, Moosbeeren, Preisebeeren und Sanddorn gibt es auch die in Deutschland eher weniger bekannte Moltebeere (lakka). Aufgrund des in Finnland geltenden Jedermannsrechts können Beeren und Pilze unbegrenzt in der Natur gesammelt werden. Und vielleicht stoßen Sie beim Beerensammeln auch auf einen Bären.

    Braunbär, Rentier, Elch & Co.
    Besonders im Seengebiet trifft man häufig auf Elche, wenn sie in der Dämmerung die Straßen queren. Hier ist Vorsicht geboten, den oftmals kommt es zu Verkehrsunfällen. Die halbdomestizierten Rentiere findet man hingegen vorwiegend im Norden in Lappland. Ca. 200,000 Exemplare leben dort in freier Wildbahn. Auch das Schneehuhn und die Schneeeule haben sich in Lappland angesiedelt. Heimische Braunbären verstecken sich in den tiefen Wäldern im Grenzgebiet zu Russland. Sie lassen sich jedoch auf speziellen Touren auch in freier Wildbahn beobachten. Weitere Wildtiere sind der Vielfraß, der Eurasische Luchs, der Wolf, der Fuchs, der Marder, der Biber und der Auerhahn.


    Nur eine einzige Art ist tatsächlich in Finnland endemisch, d.h. sie ist nur dort anzutreffen: die Saimaa-Robbe. Die kugelbäuchigen Tiere sind eine Besonderheit. Sie leben dort, wo Robben eigentlich nichts zu suchen haben - im Süßwasser des Saimaa-Sees.

    Fischreiche Gewässer
    Durch die vielen Seen ist Finnland ein wahres Anglerparadies. Rund 70 Fischarten, darunter viele Speisefische wie Forelle, Hecht, Lachs, Zander und Barsch bevölkern die finnischen Gewässer. Auch hier kommt das Jedermannsrecht zum Tragen. Für das Eisfischen und das sogenannte Stippfischen, d.h. Angeln mit Haken und Leine ohne Wurfrolle ist kein Angelschein erforderlich. Personen unter 18 bzw. über 64 Jahren angeln auch mit Köder kostenlos. Für alle anderen Angler und Angelarten ist eine staatliche Fischereiabgabe (kalastuksenhoitomaksu) zu entrichten sowie eine regionale Angelgenehmigung (viehekalastusmaksu) einzuholen.

    Mücken
    In Finnland gibt es viele Gewässer und somit in der warmen Jahreszeit auch Mücken. Am stärksten sind sie im Seengebiet und weiter nördlich verbreitet. An der Küste und im Süden bereiten sie dagegen weniger Probleme. Ein guter Mückenschutz und lange Kleidung schützen vor den lästigen Gefährten.


    Allerdings mögen sie keinen Wind, hohe Temperaturen natürlich auch keine Kälte. Am aktivsten sind sie um die 15° und gern in den Abendstunden. Oft hilft es schon, einen Grill oder rauchende Holzscheite zum Schutz einzusetzen.

  • Kulinarisches
  • Kulinarisches
    Durch die welchselhafte Geschichte des Landes, ist die finnische Küche stark von schwedischen und russischen Einflüssen geprägt. Traditionell gab es nahrhafte Hausmannskost mit Kartoffeln, Brot, Fisch und Fleisch. Dazu trinkt man häufig Milch oder Wasser. Anders als in Deutschland findet man auf dem Mittagsbuffet der Hotels in der Regel auch einen Krug Milch. Leitungswasser, das in Finnland köstlich schmeckt, wird im Restaurant meist automatisch und kostenlos auf den Tisch gestellt. Nicht wegzudenken von der finnischen Getränkekarte ist auch der Kaffee (kahvia). Es gibt zwar viele Nationen, die sich als Weltmeister im Kaffeetrinken bezeichnen, aber der Pro-Kopf-Verbrauch in Finnland ist in jedem Fall ausgesprochen hoch. Dazu wird gerne Hefegebäck (pulla) gegessen. Heutzutage hat die moderne, internationale Küche natürlich auch in Finnland Einzug gehalten. Hier wollen wir jedoch einige traditonelle, landestypische Gerichte vorstellen.

    Da sollten die Besonderheiten Finnlands nicht fehlen: am Feuer gebratener Lachs, Moltebeeren, Piroggen ......

    Für Vegetarier / Veganer noch ein Tipp: Wenn Sie auf kleinen oder größeren Expeditionen Mahlzeiten mit im Programm haben - s. Leistungsbeschreibung - dann weisen Sie bei der Buchunbg darauf hin, denn kurzfristig das Essen umzustellen ist meist sehr schwierig.

    Karelische Piroggen (karjalanpiirakka)
    Bei den Karelischen Piroggen macht sich der russische Einfluß bemerkbar. Aus Roggenmehl und Wasser werden Teigtaschen geformt, die mit Graupen, leicht gesalzenem Milchreis, Kartoffel- oder Möhrenbrei gefüllt werden. Traditionell wird dazu eine Mischung aus Butter und klein geschnittenen Eiern, die sogenannte Eibutter, gereicht.  Ursprünglich wurden die Piroggen in Finnisch Karelien gebacken, sind heute aber in ganz Finnland erhältlich.

    Rentierfleisch
    Rentierfleisch ist ein fester Bestandteil der finnischen Küche. Allerdings kommt es häufiger im Norden Finnlands und bei Touristen auf den Tisch. In Lappland ißt man Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren. Aber auch Rentierfilets schmecken vorzüglich, handelt es sich doch um sehr zartes und fettarmes Fleisch. Wer in Levi unterwegs ist, dem sei das Restaurant Kammi empfohlen. Beim Rentier-Festschmaus (reindeer feast) kann man dort traditionelle lappländische Spezialitäten in einer einzigartigen Atmosphere genießen.

    Lachs
    Am prasselnden Lagerfeuer sitzen und Flammlachs essen, das ist ein Genuß, den man nicht so schnell vergißt. Die Lachsfilets werden auf entsprechend präparierte Bretter genagelt und am offenen Feuer geräuchert. Das Ergebnis schmeckt fantastisch und ist die richtige Entschleunigung nach einer rasanten Motorschlittensafari. Aber auch die finnische Lachssuppe (lohikeittö) sollten Sie auf jeden Fall probieren. Am besten schmeckt dazu frisches Roggenbrot.

    Lapplandkäse mit Moltebeeren
    Ein typisch regionales Dessert ist der Lapplandkäse (leipäjuusto), der auf deutsch auch manchmal als Quietschkäse bezeichnet wird. In der Tat gibt der Käse schonmal ein quietschendes Geräusch von sich, wenn man darauf kaut. Es handelt sich um eine Art Brotkäse, der meist mit Moltebeermarmelade (lakkahillo) serviert wird. In Lappland wird er traditionell in heißen Kaffee getunkt.

    Moltebeeren (lakka)
    Das „Gold des Nordens“, wie die Beeren auch genannt werden, wächst vor allem in Moorgebieten und in lichten Wäldern. Moltebeeren sind ausgesprochen reich an Vitaminen und Spurenelementen und damit sehr begehrt. Roh haben die Beeren einen leicht bitter-säuerlichen Geschmack. Sie werden meist zu Marmeladen und Gelees verarbeitet oder als Likör angesetzt. Die Moltebeere ist ein Symbol Lapplands und prägt die finnische 2-Euro-Münze.


    Lapplandkäse mit Moltebeeren
    Ein typisch regionales Dessert ist der Lapplandkäse (leipäjuusto), der auf deutsch auch manchmal als Quietschkäse bezeichnet wird. In der Tat gibt der Käse schonmal ein quietschendes Geräusch von sich, wenn man darauf kaut. Es handelt sich um eine Art Brotkäse, der meist mit Moltebeermarmelade (lakkahillo) serviert wird. In Lappland wird er traditionell in heißen Kaffee getunkt. !

  • Gut zu wissen
  • Kontinent Europa
    Amtssprache Finland (versch. Dialekte möglich)
    Kennzeichen FIN
    Nationalfeiertage

    6. Dezember (Verfassungstag)

    Fläche über alle Inseln 338.145 km2
    Geografische Lage 20 - 32 ° östliche Länge 60 - 71 ° nördliche Breite
    Hauptstadt Helsinki (liegt....)
    Zeitverschiebung MEZ +2 Stunden
    Höchste Erhebung Hatiatunturi 1.328m
    Mittlere Temperatur Januar -10º C / Juli 15º C
    Bevölkerungswachstum 0.075 % 
    Bevölkerungsdichte 16 Einwohker pro km2 
    Staatsoberhaupt Sauli Niinistö (seit 2012) 
    Staatsform  Republik (seit 1919), 200 Abgeordnete
    Regionale Gliederung 6 Provinzen (Iaani) 

    Netzspannung 230 V, 50Hz 
    Jährliche Niederschlagsmenge -
    Einwohner (2017) 5.300.000
    Größte Stadt Helsinki (568.146 Einwohner)
    Internationale Telefonvorwahl +358
    Mittlere Lebenserwartung

    -

    Analphabeten unter 0,1 %
    Ethnische Gruppen

    Finnen 93,4%, Schweden 5,6%, Russen 0,5%

    Mittleres Jahreseinkommen - US$
    Währung

    Schwedische SKK / 1 SKK = 100 Øre

    Wichtigste Importgüter -
    Wichtigste Exportgüter

    -

    Sektoren der Wirtschaft 

    -

    Internet-Kennung .fi 

    Einreisebestimmungen
    Finnland gehört zum Schengen Raum und bietet für die Bürger der EU keine Einschränkungen. Wie jedoch in jedem anderen Land gehören ein paar Besonderheiten zu dem nördlichsten EU Mitgliedstaat an der russischen Grenze dazu. Diese zu kennen ist sehr hilfreich. Vieles haben wir hier zusammen gestellt. Wenn Ihnen nochn etwas einfallen sollte, lassen Sie es uns gern wissen, damit wir es ergänzen können.

    Bürger der Nordischen Staaten und EU-Bürger benötigen kein Visum für eine Reise nach Finnland. Reisende müssen jedoch ein gültiges Reisedokument mit sich führen, d.h. einen Pass oder einen Personalausweis.

    Voraussetzung für die Einreise mit eigenen Hunden, Katzen oder Frettchen nach Finnland sind der EU-Heimtierpass, eine gültige Tollwutschutzimpfung und für Hunde eine Bandwurmbehandlung (Echinococcose), die innerhalb von ein bis fünf Tagen vor der Ankunft in Finnland erfolgt sein muß. Die Details zur Behandlung  müssen vom Tierarzt in den EU-Heimtierpass eingetragen werden. Für die Einfuhr aus Drittländern gelten andere Bestimmungen.

    Bitte beachten Sie die aktuellen Informationen auf den Internetseiten der Finnischen Botschaft www.finnland.de oder informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Tierarzt.

     

    Mit dem Auto unterwegs

    Autofahren in Finnland ist für deutsche Verhältnisse äußerst stressfrei. Staus sind so gut wie unbekannt. Es herrscht Rechtsverkehr, und das Abblendlicht muß auch tagsüber eingeschaltet sein.
    Innerhalb geschlossener Ortschaften darf man 50 km/h fahren, außerorts 80-100 km/h und auf Autobahnen 120 km/h. Es gilt die 0,5 Promillegrenze.

    Im Südwesten des Landes, wo die schwedischsprachigen Finnen stärker vertreten sind, sind Straßen- und Ortsschilder häufig zweisprachig, auf Finnisch und Schwedisch, beschriftet. Es kommt aber auch vor, dass in einer Straßenkarte oder auf einem Schild nur eine der Sprachen Verwendung findet. Dann ist es gut zu wissen, dass sich beispielsweise hinter Pietasaari und Jakobstad der selbe Ort verbirgt.
    Vorsicht ist besonders in der Dämmerung geboten, wenn die Elche aus dem Wald hervor treten und die Straßen queren. In Lappland finden sich dagegen auch tagsüber häufig Gruppen von Rentieren auf der Straße.

    Zwischen Dezember und Februar sind Winterreifen Pflicht. Bei den Mietwagen sind diese immer vorhanden, oft auch als Spikesreifen.
    Motorvorwärmer werden in der kalten Jahreszeit empfohlen. Den aktuellen Straßenzustand, der mit Hilfe von Kameras live übertragen wird, finden Sie auf den Internetseiten der Finnish Transport Agency.
    Nicht alle Self-Service Tankstellen akzeptieren internationale Kreditkarten. Hier sollte man vorsichtshalber ausreichend Bargeld zur Hand haben.

    Rasen ist nicht gut fürs Portemanie
    Bußgelder für Verkehrsvergehen richten sich in Finnland nach dem persönlichen Einkommen und Vermögen. Laut einem Bericht von Spiegel Online vom Oktober 2013 musste einer der reichsten Finnen EURO 95.000 bezahlen, weil er in einer geschlossenen Ortschaft statt der erlaubten 50 km/h mit 77 km/h geblitzt wurde.

    Pannenhilfe:
    Autoliitto in Finnland
    Vom Festnetz: 0200 80 80
    Vom Mobiltelefon: (+358) 200 80 80

    Straßenzustandsberichte per Webcam

    Internet und mobile Telefonie
    Finnland belegt weltweit regelmäßig Spitzenplätze bei der Anzahl der Internetanschlüsse pro Kopf. Im Land von Nokia ist auch das Mobilfunknetz flächendeckend ausgebaut. Sollte sich Ihr Sommerhäuschen (mökki) dennoch in einem Funkloch befinden, reicht es meist aus, einen Spaziergang auf den nächsten Hügel zu machen. Viele Hotels, Bibliotheken und öffentliche Gebäude bieten kostenlosen oder sehr günstigen Internetzugang oder WLAN. Selbst einige Stadtzentren verfügen über einen freien, öffentlichen WLAN Zugang

    Geschäftszeiten:
    Die Ladenöffnungszeiten sind in Finnland gesetztlich geregelt. An Werktagen dürfen Verkaufsstellen von 7 bis 21 Uhr geöffenet sein, an Samstagen zwischen 7 und 18 Uhr und an Sonntagen zwischen 12 und 18 Uhr. Eine Schließverpflichtung gibt es für Feiertage. Je nachdem, ob man sich in einer Stadt oder im ländlichen Raum aufhält, können die Öffnungszeiten jedoch stark variieren.

    Alkoholische Getränke:
    In Finnland liegen die Herstellung und der Handel mit Alkohol in den Händen des staatlichen ALKO-Monopols. Abgesehen von der Gastronomie, bekommt man nur in den ALKO-Läden Hochprozentiges zu kaufen. In Lebensmittelgeschäften, Tankstellen und Kiosken dürfen nur alkoholische Getränke mit weniger als 4,8% angeboten werden und das von 9 bis 21 Uhr.

    Währung:
    Finnland ist das einzige Nordische Land, in dem der EURO die offizielle Währung ist. Bargeld kann an allen gängigen „OTTO“- Geldautomaten abgehoben werden. In vielen Geschäften, Hotels, Restaurants und Autovermietungen werden zudem die gängigen Kreditkarten akzeptiert, teilweise auch deutsche EC-Karten. Generell ist das Bezahlen mit Kreditkarten in Finnland wesentlich weiter verbreitet als in Deutschland.

    Zeitzonen:
    Finnland ist der mitteleuropäischen Zeit eine Stunde voraus (CET +1). Die Uhren werden am letzten Wochenende im März eine Stunde vorgestellt und am letzten Septemberwochenende wieder eine Stunde zurück gestellt.

    Trinkwasser:
    Das Wasser, das aus finnischen Leitungen kommt, ist durchweg sauber und als Trinkwasser geeignet. Häufig bekommt man in Restaurants kostenlos einen Krug Leitungswasser auf den Tisch gestellt.

    Trinkgeld:
    Im Taxi, Hotel oder Restaurant erwartet man in der Regel kein Trinkgeld. Doch auch in Finnland tritt durch die vielen ausländischen Touristen eine Veränderung ein. Sollte man mit dem Service besonders zufrieden sein, spornt ein Trinkgeld zu weiterhin guten Leistungen an. In gehobeneren Restaurants ist ein Garderobengeld von 1-2 EURO üblich.

    Krankenversicherung für Touristen:
    Für Reisende aus Deutschland gilt das deutsch-finnische Sozialversicherungsabkommen. Es gewährleistet die Versorgung in Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Polikliniken. Zur Abrechnung der Leistungen muß die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) vorgelegt werden, die sie von Ihrer Krankenkasse erhalten. Alle Behandlungen, egal ob öffentlich oder privat, müssen zunächst vom Patienten vorfinanziert werden und zurück in Deutschland der Krankenkasse vorgelegt werden. Möglicherweise variieren die Behandlungskosten zwischen Deutschland und Finnland, so daß sich bei der Erstattung Differenzen ergeben können. Gegebenenfalls lohnt sich der Abschluß einer Auslandskrankenversicherung, die auch im Falle eines Rücktransports aus entlegenen Gebieten von Vorteil sein kann.

    Stromversorgung:
    Die Netzspannung beträgt wie in Deutschland 220 Volt Wechselstrom. Adapter für elektronische Geräte sind somit nicht notwendig.

    Feiertage:
    1.1.Neujahrstag (Uudenvuoden päivä)
    6.1.Dreikönigstag (Loppiainen) – Wenn der Dreikönigstag auf eine Werktag fällt, wird er auf den folgenden Samstag verlegt.

    Ostern (Pääsiäinen) – Karfreitag und Ostermontag sind landesweit gesetzliche Feiertage.

    1.5.Vappu - Der 1. Mai ist zugleich Frühlingsfest, Tag der Arbeit und die größte Feierlichkeit der finnischen Studenten.
    Christi Himmelfahrt (Helatorstai)

    Pfingsten (Helluntai) – Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind gesetzliche Feiertage. Mittsommer (Juhannus) - Am vorletzten Wochenende im Juni feiert ganz Finnland die Sommersonnenwende. Die Finnen zieht es an diesem Tag hinaus aufs Land in ihre Sommerhäuser (mökkis). Mittsommer ist das wichtigste Fest nach Weihnachten.

    1.11. Allerheiligen (Pyhäinpäivä) - Wenn dieser auf einen Werktag fällt, wird der Pyhäinpäivä auf den folgenden Samstag verlegt.

    6. 12.: Nationalfeiertag (Tsenäisyyspäivä) - Seit 1917 wird an diesem Tag die Unabhängigkeit von Russland gefeiert. Das Fest wird sehr partriotisch begangen mit Militärparaden und Gedenken an die gefallenen Soldaten.


    24.-26.12. Heiligabend und Weihnachten (Jouluaatto & Joulu) – Nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über können Sie dem Weihnachtsmann in Rovaniemi einen Besuch abstatten.

    Weiterführende Informationen:
    Finnland: Länderinformationen
    Finnland: Klima, Fauna und Flora  

     

    Botschaft von Finnland
    Rauchstr. 1, 10787 Berlin
    Tel. +49-30-50 50 30
    E-Mail: info.berlin@formin.fi
    www.finnland.de

    Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Finnland
    Krogiuksentie 4, 00340 Helsinki
    Tel.: +358-9-45 85 80
    Fax: +358-9-45 85 82 58
    E-Mail: info@helsinki.diplo.de
    http://www.helsinki.diplo.de/Vertretung/helsinki/de/Startseite.html

    Telefonvorwahl:
    +358

    Notrufnummern:
    Feuerwehr: 112
    Polizei: 112
    Krankenwagen: 112
    Der finnische Notruf ist von Telefonzellen und Handys aus kostenlos zu erreichen. In der Regel können Sie sich in Finnland auf Englisch verständigen.

Allgemeines
Mit 338.000 qkm ist Finnland das siebtgrößte Land Europas. Im Westen grenzt es an Schweden und den Bottnischen Meerbusen, im Norden wird es von Norwegen umschlossen und im Osten teilt es sich eine 1.269 km lange Grenze mit Russland. Im Süden trennt der Finnische Meerbusen und die Ostsee das Land von Estland. Das „Land der 1000 Seen“ verfügt in Wirklichkeit über 187.888 Seen, die sich auf 1.160 km Länge und 540 km maximale Breite verteilen. Darüber hinaus ist Finnland mit seinen zahlreichen Binnenseeinseln und den Schären eines der inselreichsten Länder Europas. 10 % der Fläche sind von Wasser und annähernd 70% von Wald bedeckt. Etwa ein Drittel der Landesfläche liegt nördlich des Polarkreises. Hier schoben Gletscher nach der letzten Eiszeit aufgefaltete Berge zusammen, die heutigen Fjälls (tunturi) von Lappland. Das restliche  Finnland ist eher flach. Die anhaltende isostatische Landhebung sorgt noch heute dafür, daß sich Finnlands Westen pro Jahr um bis zu 8 mm aus der Ostsee erhebt.

Suomi, wie das Land auf Finnisch genannt wird, zählt ca. 5,4 Millionen Einwohner und gehört damit zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas. Ein Großteil der Bevölkerung kozentriert sich auf den Süden des Landes mit der Hauptstadt Helsinki.  Finnisch und Schwedisch sind offizielle Landessprachen, wobei gut 92% der Bevölkerung finnisch- und nur knapp 6% schwedischsprachig sind. Samisch wird nur noch von einer sehr kleinen Bevölkerungsgruppe (ca. 1.700) im Norden des Landes gesprochen.

Geschichte
Woher die Finnen nun eigentlich stammen, darum streiten sich die Historiker noch heute. Man geht davon aus, dass sich Volksstämme aus der Arktis, dem sibirischen, baltischen und germanischen Raum im Lauf von Jahrtausenden auf dem Gebiet des heutigen Finnlands ansiedelten. Aus dieser frühen Zeit gibt es wenig Zeugnisse. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurden die mündlichen Überlieferungen im Kalevala, dem finnischen Nationalepos, aufgezeichnet.

Besser bekannt ist die ereignisreiche, gut 850 Jahre anahaltende Phase, in der Finnland abwechselnd den Begehrlichkeiten der Schweden im Westen und der Russen im Osten zum Opfer fiel. Mal war das Land Großherzogtum von Schweden, dann wieder, nach dem Finnischen Krieg 1808, autonomes Großfürstentum Russlands.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten die Finnen ein starkes nationales Selbstbewusstsein und begannen sich gegen die zunehmende russische Unterdrückung zur Wehr zu setzen. 1906 erhielt Finnland ein Einkammerparlament, und die finnischen Frauen waren die ersten Europäerinnen, denen das allgemeine Wahlrecht zugestanden wurde. Doch erst 1917, nach der russischen Oktoberrevolution, proklamierte Finnland am 6. Dezember seine Unabhängigkeit.

Nach einem schweren Start, der seinen traurigen Höhepunkt 1918 im finnischen Bürgerkrieg hatte und über 20.000 Menschen das Leben kostete, wurde 1919 endlich die demokratische Verfassung der jungen Republik Finnland bestätigt.

Mit Beginn des zweiten Weltkriegs änderte sich die Lage Finnlands dramatisch. Im November 1939 überfiel die Sowjetunion Finnland, und der Winterkrieg begann. Finnland schlug sich nun zunächst auf die Seite Deutschlands, um das verlorene Gebiet Karelien von der Sowjetunion zurückzuerobern. Im Friedensvertrag 1944 musste Finnland Karelien jedoch endgültig abtreten und 400.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Zudem musste Finnland nun gegen seinen ehemaligen Verbündeten Deutschland vorgehen, dessen Truppen sich im Norden Finnlands befanden (siehe auch Spezielle Themen).


Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das neutrale Finnland einen wichtigen Spagat zwischen Ost und West meistern. Mit der Sowjetunion wurde 1948 der „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand“ abgeschlossen. Parallel entwickelten sich gute Beziehungen zu den skandinavischen Nachbarländern, und Finnland wurde 1955 Mitglied des Nordischen Rats sowie der Vereinten Nationen. 1995 schließlich trat Finnland der Europäischen Union bei und führte 2002 den EURO als Zahlungsmittel ein.

Die Rolle der Frau
Finnland ist nicht nur das erste europäische Land in dem den Frauen 1906 das allgemeine Wahlrecht zugestanden wurde, es belegt auch noch 2013 den stolzen zweiten Platz im Global Gender Gap Report, in dem weltweit die Gleichstellung von Mann und Frau gemessen wird. Finnische Frauen verfügen über ein sehr hohes Bildungsniveau und spielen eine bedeutende Rolle in Politik und Wirtschaft. Von 2000-2012 war Tarja Halonen Präsidentin der Republik Finnland.

Staatsform
Finnland ist eine Parlamentarische Republik. Die politische Landschaft wird im Wesentlichen von vier Parteien geprägt: der Nationalen Koalitionspartei, den Sozialdemokraten, dem ländlich orientierten Zentrum und den Basisfinnen. Alle vier Jahre finden Parlamentswahlen statt. Darüber hinaus wählt das Volk unmittelbar alle sechs Jahre das Staatsoberhaupt, den Präsidenten der Republik Finnland. Dieser darf maximal zwei Legislaturperioden, also zwölf Jahre, im Amt bleiben bevor ein anderer Kandidat aufgestellt werden muss. Seit 2012 ist Sauli Niinistö Finnlands Staatspräsident.

Demographische Struktur
Mit rund 15,5 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Finnland sehr dünn besiedelt. Da etwa 40% der Bevölkerung in Südfinnland und den dortigen Ballungsräumen leben, ist die nördliche Provinz Lappland mit 1,9 Einwohnern pro Quadratkilometer fast menschenleer. Besonders junge Menschen ziehen zur Ausbildung und Arbeit in die Städte, so dass einige ländliche Gemeinden speziell in Ostfinnland unter Bevölkerungsschwund und Überalterung leiden.

Die Altersstruktur der Bevölkerung Finnlands zeigt eine Spitze in den geburtenstarken Jahrgängen 1946-49. Somit altert Finnland früher als die meisten OECD-Staaten und musste rechtzeitig gegensteuern, um die Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer zu erhalten. Schon frühzeitig wurde eine entsprechendes nationales Programm ins Leben gerufen, das 2006 mit dem deutschen Carl Bertelsmann-Preis ausgezeichnet wurde.

2011 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in Finnland 79,27 Jahre, die Geburtenrate liegt bei 1,74 Kindern pro Frau und damit über dem europäischen Durchschnitt.

Der Ausländeranteil in Finnland ist aufgrund einer restriktiven Einwanderungspolitik mit rund 4% recht gering. Jährlich wandern knapp 20.000 Menschen zu, während gleichzeitig 10.000-15.000 Menschen das Land verlassen.

Das finnische Gesundheitssystem
Finnland verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem mit einer einheitlichen, für alle Einwohner verpflichtenden Krankenversicherung. Medizinische Leistungen werden überwiegend von kommunalen Einrichtungen angeboten. Die ambulante Versorgung erfolgt in Gesundheitszentren (terveyskeskus), die je nach geographischer Lage und Einwohnerdichte recht unterschiedlich ausgestattet sein können.

In Finnland zahlen die Versicherten einen kleinen Beitrag, ähnlich der Praxisgebühr, pro Arztbesuch. Die Beträge variieren je nach Gemeinde und liegen in Helsinki bei 13,80 Euro. Sie steigen bei Konsultationen am Abend bzw. am Wochenende und bei einem Krankenhausaufenthalt.  Die Höchstgrenze liegt bei 679 Euro pro Jahr (Preise Stand 2014).

Finanziert werden die Leistungen der Gesundheitszentren im Wesentlichen über Steuergelder. Kranken- und Mutterschaftsgeld dagegen werden über Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge abgedeckt. Der Beitrag der Arbeitnehmer liegt bei 2,1% des Bruttoverdienstes, der des Arbeitgebers bei 2,06%. Eine Beitragsbemessungsgrenze wie in Deutschland gibt es nicht.

Arbeitgeber in Finnland sind verpflichtet, eine betriebliche Gesundheitsfürsorge für ihre Mitarbeiter anzubieten. Diese hat einen präventiven Auftrag und wird zum Teil aus den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen finanziert, zum Teil vom Unternehmen getragen.

Durch die stärkere finanzielle Beteiligung der Kranken an der Behandlung und der gleichzeitigen Förderung präventiver Maßnahmen konnte Finnland im Vergleich zu vielen anderen EU-Ländern die staatlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen relativ stabil halten.

Für Reisende aus Deutschland gilt das deutsch-finnische Sozialversicherungsabkommen. Es gewährleistet die Versorgung in Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Polikliniken. Zur Abrechnung der Leistungen muß die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) oder eine Ersatzbescheinigung vorgelegt werden, die sie beide von Ihrer Krankenkasse erhalten. Alle Behandlungen, egal ob öffentlich oder privat, müssen zunächst vom Patienten vorfinanziert werden und zurück in Deutschland der Krankenkasse vorgelegt werden. Möglicherweise variieren die Behandlungskosten zwischen Deutschland und Finnland, so daß sich bei der Erstattung Differenzen ergeben können. Gegebenenfalls lohnt sich der Abschluß einer Auslandskrankenversicherung, die auch im Falle eines Rücktransports aus entlegenen Gebieten von Vorteil sein kann.
Aktuelle Informationen des Auswärtigen Amts

Das finnische Bildungssystem
Spätestens seit dem hervorragenden Abschneiden der finnischen Schüler bei der PISA-Studie im Jahr 2000 war das internationale Interesse am finnischen Bildungssystem geweckt. Aber was ist so anders am finnischen Schulsystem, daß die Schüler im internationalen Vergleich Spitzenplätze belegen und Lehrer aus aller Herren Länder nach Finnland reisen, um sich vor Ort ein Bild zu verschaffen?

In Finnland besuchen alle Schüler neun Jahre lang eine Gemeinschaftsschule, so daß unabhängig von sozialer Herkunft gleiche Bildungschancen für alle gewährleistet sind. Landesweit gibt es einen zentral festgelegten Lehrplan, der von den einzelnen Schulen noch zusätzlich ergänzt wird. Jeder Schüler erlernt mindestens zwei Fremdsprachen (Schwedisch bzw. Finnisch und Englisch). Mehr als 50% der Schüler wechseln nach der Gemeinschaftsschule auf die gymnasiale Oberstufe.

Der Beruf des Lehrers genießt in Finnland ein sehr hohes Ansehen. Um ein entsprechenden Studienplatz zu ergattern, muß zunächst eine Eignungsprüfung absolviert werden. Neben den Lehrern betreuen auch Sonderpädagogen, Schulkuratoren, Lehrer für Legastheniker, Schulassistenten und Schülertutoren aus den oberen Klassen die Lernenden.

Bildung gehört in Finnland zu den Grundrechten jedes Bürgers. Das Land verfügt über ein flächendeckendes Netz an stark frequentierten Bibliotheken und zeichnet sich durch einen  hohen Konsum an Tageszeitungen aus.

Klima
Zwischen dem 60. und 70. Breitengrad liegend, zählt Finnland zu den nördlichsten Ländern der Erde. Das Klima ist kaltgemäßigt. Der skandinavische Gebirgszug schirmt Finnland vom Atlantik ab, so daß stabile, kontinentale Hochdruckzonen für kalte Winter und verhältnismäßig warme Sommer sorgen. Die Ostsee, die zahlreichen Binnenseen und insbesondere der Golfstrom sorgen durch ihren mäßigenden Einfluß für ein deutlich milderes Klima als es der Breitengrad erwarten läßt. Kuopio beispielsweise liegt etwa auf derselben Breite wie das sibirische Jakutsk, hat aber eine um fast 13°C höhere Jahresdurchschnittstemperatur.

Die Besonderheit bei den nordischen Ländern ist, dass die Ureinwohner nicht von vier sondern acht Jahreszeiten sprechen. Mehr dazu an anderer Stelle, wo wir über die Samen berichten.

Der Sommer dauert in Südfinnland von Ende Mai bis Mitte September. Im Norden, in Lappland, beginnt er etwa einen Monat später und endet bereits einen Monat früher. Dafür kann man dort im Sommer am Längsten die Mitternachtssonne genießen. In Utsjoki an der Nordspitze  Finnlands geht die Sonne mehr als 70 Tage lang gar nicht unter. Zur Sommersonnenwende um den 21. Juni wird es selbst im Süden des Landes nicht vollkommen dunkel. Es ist die Zeit der sogenannten weißen Nächte.

Anders ist es im Winter. Die kalte Jahreszeit dauert im südwestlichen Schärengebiet ca. 100 Tage, in Lappland dagegen doppelt so lange. Eine bleibende Schneedecke gibt es meist zwischen Ende Oktober und Anfang Januar. Sie schmilzt zwischen Ende März und Ende Mai. In kalten Wintern können der Bottnische und der Finnische Meerbusen fast vollständig zufrieren. Dann sollten Sie eine Fahrt mit dem Eisbrecher Sampo nicht versäumen.

Nördlich des Polarkreises herrscht im Winter Polarnacht (kaamos). Auch wenn die Sonne sich in dieser Zeit nicht blicken läßt, sind die Tage nicht völlig dunkel. Der Schnee reflektiert die vorhandenen Lichtquellen, so daß eine mystische, bläuliche Dämmerung entsteht. Vor allem im Norden erscheinen im Winter auch die Polarlichter (aurora borealis).

Frühjahr und Herbst sind gefühlt sehr kurze Jahreszeiten in Finnland. Allerdings warten auch sie mit besonderen Erlebnissen auf. Zur Zeit der Ruska, der Laubfärbung, zeigt sich die Natur in einem bunten Farbenkleid, das an den Indian Summer erinnert. Im Frühjahr ist dagegen das donnernde Aufreißen der zugefrorenen Flüsse ein unvergessliches Erlebnis.

Unendliche Wälder, Beeren und Pilze
Finnland kann mit ca. 2 Milliarden Kubikmeter einen beeindruckenden Holzbestand aufweisen. Vielerorts sind Nationalparks angelegt worden, um den Baumbestand zu schützen. Vorwiegende Arten sind Kiefern, Fichten und Birken. Bodengewächse wie die Rentierflechte sind im Winter das Hauptnahrungsmittel der Rentiere. Im Unterholz wachsen Moose, Beeren und Pilze. Neben Johanisbeeren, Blaubeeren, Moosbeeren, Preisebeeren und Sanddorn gibt es auch die in Deutschland eher weniger bekannte Moltebeere (lakka). Aufgrund des in Finnland geltenden Jedermannsrechts können Beeren und Pilze unbegrenzt in der Natur gesammelt werden. Und vielleicht stoßen Sie beim Beerensammeln auch auf einen Bären.

Braunbär, Rentier, Elch & Co.
Besonders im Seengebiet trifft man häufig auf Elche, wenn sie in der Dämmerung die Straßen queren. Hier ist Vorsicht geboten, den oftmals kommt es zu Verkehrsunfällen. Die halbdomestizierten Rentiere findet man hingegen vorwiegend im Norden in Lappland. Ca. 200,000 Exemplare leben dort in freier Wildbahn. Auch das Schneehuhn und die Schneeeule haben sich in Lappland angesiedelt. Heimische Braunbären verstecken sich in den tiefen Wäldern im Grenzgebiet zu Russland. Sie lassen sich jedoch auf speziellen Touren auch in freier Wildbahn beobachten. Weitere Wildtiere sind der Vielfraß, der Eurasische Luchs, der Wolf, der Fuchs, der Marder, der Biber und der Auerhahn.


Nur eine einzige Art ist tatsächlich in Finnland endemisch, d.h. sie ist nur dort anzutreffen: die Saimaa-Robbe. Die kugelbäuchigen Tiere sind eine Besonderheit. Sie leben dort, wo Robben eigentlich nichts zu suchen haben - im Süßwasser des Saimaa-Sees.

Fischreiche Gewässer
Durch die vielen Seen ist Finnland ein wahres Anglerparadies. Rund 70 Fischarten, darunter viele Speisefische wie Forelle, Hecht, Lachs, Zander und Barsch bevölkern die finnischen Gewässer. Auch hier kommt das Jedermannsrecht zum Tragen. Für das Eisfischen und das sogenannte Stippfischen, d.h. Angeln mit Haken und Leine ohne Wurfrolle ist kein Angelschein erforderlich. Personen unter 18 bzw. über 64 Jahren angeln auch mit Köder kostenlos. Für alle anderen Angler und Angelarten ist eine staatliche Fischereiabgabe (kalastuksenhoitomaksu) zu entrichten sowie eine regionale Angelgenehmigung (viehekalastusmaksu) einzuholen.

Mücken
In Finnland gibt es viele Gewässer und somit in der warmen Jahreszeit auch Mücken. Am stärksten sind sie im Seengebiet und weiter nördlich verbreitet. An der Küste und im Süden bereiten sie dagegen weniger Probleme. Ein guter Mückenschutz und lange Kleidung schützen vor den lästigen Gefährten.


Allerdings mögen sie keinen Wind, hohe Temperaturen natürlich auch keine Kälte. Am aktivsten sind sie um die 15° und gern in den Abendstunden. Oft hilft es schon, einen Grill oder rauchende Holzscheite zum Schutz einzusetzen.

Kulinarisches
Durch die welchselhafte Geschichte des Landes, ist die finnische Küche stark von schwedischen und russischen Einflüssen geprägt. Traditionell gab es nahrhafte Hausmannskost mit Kartoffeln, Brot, Fisch und Fleisch. Dazu trinkt man häufig Milch oder Wasser. Anders als in Deutschland findet man auf dem Mittagsbuffet der Hotels in der Regel auch einen Krug Milch. Leitungswasser, das in Finnland köstlich schmeckt, wird im Restaurant meist automatisch und kostenlos auf den Tisch gestellt. Nicht wegzudenken von der finnischen Getränkekarte ist auch der Kaffee (kahvia). Es gibt zwar viele Nationen, die sich als Weltmeister im Kaffeetrinken bezeichnen, aber der Pro-Kopf-Verbrauch in Finnland ist in jedem Fall ausgesprochen hoch. Dazu wird gerne Hefegebäck (pulla) gegessen. Heutzutage hat die moderne, internationale Küche natürlich auch in Finnland Einzug gehalten. Hier wollen wir jedoch einige traditonelle, landestypische Gerichte vorstellen.

Da sollten die Besonderheiten Finnlands nicht fehlen: am Feuer gebratener Lachs, Moltebeeren, Piroggen ......

Für Vegetarier / Veganer noch ein Tipp: Wenn Sie auf kleinen oder größeren Expeditionen Mahlzeiten mit im Programm haben - s. Leistungsbeschreibung - dann weisen Sie bei der Buchunbg darauf hin, denn kurzfristig das Essen umzustellen ist meist sehr schwierig.

Karelische Piroggen (karjalanpiirakka)
Bei den Karelischen Piroggen macht sich der russische Einfluß bemerkbar. Aus Roggenmehl und Wasser werden Teigtaschen geformt, die mit Graupen, leicht gesalzenem Milchreis, Kartoffel- oder Möhrenbrei gefüllt werden. Traditionell wird dazu eine Mischung aus Butter und klein geschnittenen Eiern, die sogenannte Eibutter, gereicht.  Ursprünglich wurden die Piroggen in Finnisch Karelien gebacken, sind heute aber in ganz Finnland erhältlich.

Rentierfleisch
Rentierfleisch ist ein fester Bestandteil der finnischen Küche. Allerdings kommt es häufiger im Norden Finnlands und bei Touristen auf den Tisch. In Lappland ißt man Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren. Aber auch Rentierfilets schmecken vorzüglich, handelt es sich doch um sehr zartes und fettarmes Fleisch. Wer in Levi unterwegs ist, dem sei das Restaurant Kammi empfohlen. Beim Rentier-Festschmaus (reindeer feast) kann man dort traditionelle lappländische Spezialitäten in einer einzigartigen Atmosphere genießen.

Lachs
Am prasselnden Lagerfeuer sitzen und Flammlachs essen, das ist ein Genuß, den man nicht so schnell vergißt. Die Lachsfilets werden auf entsprechend präparierte Bretter genagelt und am offenen Feuer geräuchert. Das Ergebnis schmeckt fantastisch und ist die richtige Entschleunigung nach einer rasanten Motorschlittensafari. Aber auch die finnische Lachssuppe (lohikeittö) sollten Sie auf jeden Fall probieren. Am besten schmeckt dazu frisches Roggenbrot.

Lapplandkäse mit Moltebeeren
Ein typisch regionales Dessert ist der Lapplandkäse (leipäjuusto), der auf deutsch auch manchmal als Quietschkäse bezeichnet wird. In der Tat gibt der Käse schonmal ein quietschendes Geräusch von sich, wenn man darauf kaut. Es handelt sich um eine Art Brotkäse, der meist mit Moltebeermarmelade (lakkahillo) serviert wird. In Lappland wird er traditionell in heißen Kaffee getunkt.

Moltebeeren (lakka)
Das „Gold des Nordens“, wie die Beeren auch genannt werden, wächst vor allem in Moorgebieten und in lichten Wäldern. Moltebeeren sind ausgesprochen reich an Vitaminen und Spurenelementen und damit sehr begehrt. Roh haben die Beeren einen leicht bitter-säuerlichen Geschmack. Sie werden meist zu Marmeladen und Gelees verarbeitet oder als Likör angesetzt. Die Moltebeere ist ein Symbol Lapplands und prägt die finnische 2-Euro-Münze.


Lapplandkäse mit Moltebeeren
Ein typisch regionales Dessert ist der Lapplandkäse (leipäjuusto), der auf deutsch auch manchmal als Quietschkäse bezeichnet wird. In der Tat gibt der Käse schonmal ein quietschendes Geräusch von sich, wenn man darauf kaut. Es handelt sich um eine Art Brotkäse, der meist mit Moltebeermarmelade (lakkahillo) serviert wird. In Lappland wird er traditionell in heißen Kaffee getunkt. !

Kontinent Europa
Amtssprache Finland (versch. Dialekte möglich)
Kennzeichen FIN
Nationalfeiertage

6. Dezember (Verfassungstag)

Fläche über alle Inseln 338.145 km2
Geografische Lage 20 - 32 ° östliche Länge 60 - 71 ° nördliche Breite
Hauptstadt Helsinki (liegt....)
Zeitverschiebung MEZ +2 Stunden
Höchste Erhebung Hatiatunturi 1.328m
Mittlere Temperatur Januar -10º C / Juli 15º C
Bevölkerungswachstum 0.075 % 
Bevölkerungsdichte 16 Einwohker pro km2 
Staatsoberhaupt Sauli Niinistö (seit 2012) 
Staatsform  Republik (seit 1919), 200 Abgeordnete
Regionale Gliederung 6 Provinzen (Iaani) 

Netzspannung 230 V, 50Hz 
Jährliche Niederschlagsmenge -
Einwohner (2017) 5.300.000
Größte Stadt Helsinki (568.146 Einwohner)
Internationale Telefonvorwahl +358
Mittlere Lebenserwartung

-

Analphabeten unter 0,1 %
Ethnische Gruppen

Finnen 93,4%, Schweden 5,6%, Russen 0,5%

Mittleres Jahreseinkommen - US$
Währung

Schwedische SKK / 1 SKK = 100 Øre

Wichtigste Importgüter -
Wichtigste Exportgüter

-

Sektoren der Wirtschaft 

-

Internet-Kennung .fi 

Einreisebestimmungen
Finnland gehört zum Schengen Raum und bietet für die Bürger der EU keine Einschränkungen. Wie jedoch in jedem anderen Land gehören ein paar Besonderheiten zu dem nördlichsten EU Mitgliedstaat an der russischen Grenze dazu. Diese zu kennen ist sehr hilfreich. Vieles haben wir hier zusammen gestellt. Wenn Ihnen nochn etwas einfallen sollte, lassen Sie es uns gern wissen, damit wir es ergänzen können.

Bürger der Nordischen Staaten und EU-Bürger benötigen kein Visum für eine Reise nach Finnland. Reisende müssen jedoch ein gültiges Reisedokument mit sich führen, d.h. einen Pass oder einen Personalausweis.

Voraussetzung für die Einreise mit eigenen Hunden, Katzen oder Frettchen nach Finnland sind der EU-Heimtierpass, eine gültige Tollwutschutzimpfung und für Hunde eine Bandwurmbehandlung (Echinococcose), die innerhalb von ein bis fünf Tagen vor der Ankunft in Finnland erfolgt sein muß. Die Details zur Behandlung  müssen vom Tierarzt in den EU-Heimtierpass eingetragen werden. Für die Einfuhr aus Drittländern gelten andere Bestimmungen.

Bitte beachten Sie die aktuellen Informationen auf den Internetseiten der Finnischen Botschaft www.finnland.de oder informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Tierarzt.

 

Mit dem Auto unterwegs

Autofahren in Finnland ist für deutsche Verhältnisse äußerst stressfrei. Staus sind so gut wie unbekannt. Es herrscht Rechtsverkehr, und das Abblendlicht muß auch tagsüber eingeschaltet sein.
Innerhalb geschlossener Ortschaften darf man 50 km/h fahren, außerorts 80-100 km/h und auf Autobahnen 120 km/h. Es gilt die 0,5 Promillegrenze.

Im Südwesten des Landes, wo die schwedischsprachigen Finnen stärker vertreten sind, sind Straßen- und Ortsschilder häufig zweisprachig, auf Finnisch und Schwedisch, beschriftet. Es kommt aber auch vor, dass in einer Straßenkarte oder auf einem Schild nur eine der Sprachen Verwendung findet. Dann ist es gut zu wissen, dass sich beispielsweise hinter Pietasaari und Jakobstad der selbe Ort verbirgt.
Vorsicht ist besonders in der Dämmerung geboten, wenn die Elche aus dem Wald hervor treten und die Straßen queren. In Lappland finden sich dagegen auch tagsüber häufig Gruppen von Rentieren auf der Straße.

Zwischen Dezember und Februar sind Winterreifen Pflicht. Bei den Mietwagen sind diese immer vorhanden, oft auch als Spikesreifen.
Motorvorwärmer werden in der kalten Jahreszeit empfohlen. Den aktuellen Straßenzustand, der mit Hilfe von Kameras live übertragen wird, finden Sie auf den Internetseiten der Finnish Transport Agency.
Nicht alle Self-Service Tankstellen akzeptieren internationale Kreditkarten. Hier sollte man vorsichtshalber ausreichend Bargeld zur Hand haben.

Rasen ist nicht gut fürs Portemanie
Bußgelder für Verkehrsvergehen richten sich in Finnland nach dem persönlichen Einkommen und Vermögen. Laut einem Bericht von Spiegel Online vom Oktober 2013 musste einer der reichsten Finnen EURO 95.000 bezahlen, weil er in einer geschlossenen Ortschaft statt der erlaubten 50 km/h mit 77 km/h geblitzt wurde.

Pannenhilfe:
Autoliitto in Finnland
Vom Festnetz: 0200 80 80
Vom Mobiltelefon: (+358) 200 80 80

Straßenzustandsberichte per Webcam

Internet und mobile Telefonie
Finnland belegt weltweit regelmäßig Spitzenplätze bei der Anzahl der Internetanschlüsse pro Kopf. Im Land von Nokia ist auch das Mobilfunknetz flächendeckend ausgebaut. Sollte sich Ihr Sommerhäuschen (mökki) dennoch in einem Funkloch befinden, reicht es meist aus, einen Spaziergang auf den nächsten Hügel zu machen. Viele Hotels, Bibliotheken und öffentliche Gebäude bieten kostenlosen oder sehr günstigen Internetzugang oder WLAN. Selbst einige Stadtzentren verfügen über einen freien, öffentlichen WLAN Zugang

Geschäftszeiten:
Die Ladenöffnungszeiten sind in Finnland gesetztlich geregelt. An Werktagen dürfen Verkaufsstellen von 7 bis 21 Uhr geöffenet sein, an Samstagen zwischen 7 und 18 Uhr und an Sonntagen zwischen 12 und 18 Uhr. Eine Schließverpflichtung gibt es für Feiertage. Je nachdem, ob man sich in einer Stadt oder im ländlichen Raum aufhält, können die Öffnungszeiten jedoch stark variieren.

Alkoholische Getränke:
In Finnland liegen die Herstellung und der Handel mit Alkohol in den Händen des staatlichen ALKO-Monopols. Abgesehen von der Gastronomie, bekommt man nur in den ALKO-Läden Hochprozentiges zu kaufen. In Lebensmittelgeschäften, Tankstellen und Kiosken dürfen nur alkoholische Getränke mit weniger als 4,8% angeboten werden und das von 9 bis 21 Uhr.

Währung:
Finnland ist das einzige Nordische Land, in dem der EURO die offizielle Währung ist. Bargeld kann an allen gängigen „OTTO“- Geldautomaten abgehoben werden. In vielen Geschäften, Hotels, Restaurants und Autovermietungen werden zudem die gängigen Kreditkarten akzeptiert, teilweise auch deutsche EC-Karten. Generell ist das Bezahlen mit Kreditkarten in Finnland wesentlich weiter verbreitet als in Deutschland.

Zeitzonen:
Finnland ist der mitteleuropäischen Zeit eine Stunde voraus (CET +1). Die Uhren werden am letzten Wochenende im März eine Stunde vorgestellt und am letzten Septemberwochenende wieder eine Stunde zurück gestellt.

Trinkwasser:
Das Wasser, das aus finnischen Leitungen kommt, ist durchweg sauber und als Trinkwasser geeignet. Häufig bekommt man in Restaurants kostenlos einen Krug Leitungswasser auf den Tisch gestellt.

Trinkgeld:
Im Taxi, Hotel oder Restaurant erwartet man in der Regel kein Trinkgeld. Doch auch in Finnland tritt durch die vielen ausländischen Touristen eine Veränderung ein. Sollte man mit dem Service besonders zufrieden sein, spornt ein Trinkgeld zu weiterhin guten Leistungen an. In gehobeneren Restaurants ist ein Garderobengeld von 1-2 EURO üblich.

Krankenversicherung für Touristen:
Für Reisende aus Deutschland gilt das deutsch-finnische Sozialversicherungsabkommen. Es gewährleistet die Versorgung in Gesundheitszentren, Krankenhäusern und Polikliniken. Zur Abrechnung der Leistungen muß die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) vorgelegt werden, die sie von Ihrer Krankenkasse erhalten. Alle Behandlungen, egal ob öffentlich oder privat, müssen zunächst vom Patienten vorfinanziert werden und zurück in Deutschland der Krankenkasse vorgelegt werden. Möglicherweise variieren die Behandlungskosten zwischen Deutschland und Finnland, so daß sich bei der Erstattung Differenzen ergeben können. Gegebenenfalls lohnt sich der Abschluß einer Auslandskrankenversicherung, die auch im Falle eines Rücktransports aus entlegenen Gebieten von Vorteil sein kann.

Stromversorgung:
Die Netzspannung beträgt wie in Deutschland 220 Volt Wechselstrom. Adapter für elektronische Geräte sind somit nicht notwendig.

Feiertage:
1.1.Neujahrstag (Uudenvuoden päivä)
6.1.Dreikönigstag (Loppiainen) – Wenn der Dreikönigstag auf eine Werktag fällt, wird er auf den folgenden Samstag verlegt.

Ostern (Pääsiäinen) – Karfreitag und Ostermontag sind landesweit gesetzliche Feiertage.

1.5.Vappu - Der 1. Mai ist zugleich Frühlingsfest, Tag der Arbeit und die größte Feierlichkeit der finnischen Studenten.
Christi Himmelfahrt (Helatorstai)

Pfingsten (Helluntai) – Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind gesetzliche Feiertage. Mittsommer (Juhannus) - Am vorletzten Wochenende im Juni feiert ganz Finnland die Sommersonnenwende. Die Finnen zieht es an diesem Tag hinaus aufs Land in ihre Sommerhäuser (mökkis). Mittsommer ist das wichtigste Fest nach Weihnachten.

1.11. Allerheiligen (Pyhäinpäivä) - Wenn dieser auf einen Werktag fällt, wird der Pyhäinpäivä auf den folgenden Samstag verlegt.

6. 12.: Nationalfeiertag (Tsenäisyyspäivä) - Seit 1917 wird an diesem Tag die Unabhängigkeit von Russland gefeiert. Das Fest wird sehr partriotisch begangen mit Militärparaden und Gedenken an die gefallenen Soldaten.


24.-26.12. Heiligabend und Weihnachten (Jouluaatto & Joulu) – Nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über können Sie dem Weihnachtsmann in Rovaniemi einen Besuch abstatten.

Weiterführende Informationen:
Finnland: Länderinformationen
Finnland: Klima, Fauna und Flora  

 

Botschaft von Finnland
Rauchstr. 1, 10787 Berlin
Tel. +49-30-50 50 30
E-Mail: info.berlin@formin.fi
www.finnland.de

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Finnland
Krogiuksentie 4, 00340 Helsinki
Tel.: +358-9-45 85 80
Fax: +358-9-45 85 82 58
E-Mail: info@helsinki.diplo.de
http://www.helsinki.diplo.de/Vertretung/helsinki/de/Startseite.html

Telefonvorwahl:
+358

Notrufnummern:
Feuerwehr: 112
Polizei: 112
Krankenwagen: 112
Der finnische Notruf ist von Telefonzellen und Handys aus kostenlos zu erreichen. In der Regel können Sie sich in Finnland auf Englisch verständigen.