• Informationen
  • Allgemeines
    Das Königreich Norwegen ist mit einer Fläche von 385.178 km² das fünftgrößte Land Europas. Es grenzt im Westen an das Europäische Nordmeer, im Norden ans Eismeer und im Süden an das Skagerrak, welches Norwegen von Dänemark trennt. Im Osten grenzt Norwegen an Schweden, Finnland und Russland. Einteilen lässt sich Norwegen in fünf Landesteile: Nord-Norge, Østlandet, Sørlandet, Vestlandet und Trøndelag. Diese Hauptregionen sind in 19 Verwaltungsprovinzen, die sogenannten fylker unterteilt. Außerdem gehören zu Norwegen die Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen) im Nordpolarmeer, sowie die Insel Jan Mayen im Nordatlantik.

    Norwegen ist weltweit für seine außergewöhnlichen Landschaften und die vielen Fjorde bekannt. Würde man, bei der Berücksichtigung aller Fjorde, die bis zu 200 km tief ins Landesinnere reichen, einmal die komplette Küstenlinie des Festlandes abfahren, so ergäbe sich hieraus die Hälfte des Erdumfangs. Die Fjorde sind während der Eiszeit von Gletschern geformt und später vom Meer überflutet worden. Der Sognefjord ist mit seinen 1308 m der tiefste, und mit 204 km der längste Fjord Norwegens.

    Jedoch prägen nicht nur die beeindruckenden Fjorde das Bild, auffällig sind auch die sogenannten Fjelllandschaften, womit die Gebirge und Hochflächen oberhalb der Nadelwaldgrenze gemeint sind. Die größte Hochebene Europas bildet mit ca 8000 km² das in Südnorwegen gelegene Hardangervidda-Plateau. Der höchste Berg Norwegens ist der Galdhøppigen mit einer Höhe von 2469 m. Des Weiteren befindet sich in Norwegen der Jostedalsbreen, welcher mit einer Fläche von über 470 km² der flächengrößte Festlandgletscher Europas ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Wasserfall Kjelfossen, der mit 840 m der höchste Wasserfall Norwegens ist. Der größte See des Landes ist der Mjøsasee, der längste und breiteste Fluss die Glomma.


    Charakteristisch für Norwegen sind auch die rund 150.000 kleinen Inseln vor der Küste, am bekanntesten sind hierbei die Inselgruppen der Lofoten und der Vesterålen. Diese Inseln sind manchmal nur wenige hundert Meter, manchmal bis zu 50 km breit. Für Bauern und Fischer stellen diese Strandflaten einen günstigen Siedlungs- bzw. Wirtschaftsraum dar, da sie reichlich Fischbänke sowie geschützte Häfen bieten.

     

    Geschichte
    Dass die Norweger eine starke Verbindung zu ihren Vorfahren haben und ein traditionsbewusstes Volk sind, zeigt sich u.a. darin, dass die Mitglieder des Königshauses noch immer Namen wie Håkon, Olav oder Magnus tragen. Die Wikingerzeit meint den ungefähren Zeitraum von 800 – 1050 n. Chr. Zu damaliger Zeit war Norwegen ein starker, wohlorganisierter Staat mit festen Handelskontakten. Die Wikinger waren seefahrende Nordmänner aus Schweden, Norwegen und Dänemark. Es bestand eine Art Völkergemeinschaft der Nordländer. Seit 874 besiedelten norwegische Wikinger Island, um die Jahrtausendwende begann die Besiedlung Grönlands unter Erik dem Roten. Sein Sohn Leif gelangte einige Zeit später an die Ostküste Nordamerikas bei Neufundland und gab dem Land den Namen Vinland, weshalb von vielen bis heute behauptet wird, dass nicht Kolumbus, sondern Leif Eriksson Amerika entdeckte. Die erste Reichssammlung erfolgte unter Harald Schönhaar (860 – 930) und wurde gefestigt unter Olav dem Heiligen, der Norwegen endgültig christianisierte und das Feudalsystem einführte. Seine Grabstätte Nidaros wurde zur bedeutendsten Wallfahrtsstätte des Nordens.

    Das Mittelalter in Norwegen zeichnet sich vor allem durch die Blütezeit aus, die das Land unter Håkon IV. Håkonson (1217 – 1263) erlebte, der die Tradition von Kunst und Kultur in Norwegen einführte. Zu dieser Zeit erlebte das Land außerdem seine größte Ausdehnung als Nordatlantikmacht, Bergen wurde aufgrund des Trockenfischexports die bedeutendste Handelsstadt Norwegens. Allerdings bereitete die Hanse Norwegen bald Schwierigkeiten und nutzte den Getreidemangel des Landes für wirtschaftliche und politische Privilegien. 1349 wurde über Bergen die Pest eingeschleppt, welcher etwa ein Drittel der Bevölkerung zum Opfer fiel.

    1397 erlangte Königin Margarete, Frau Håkons VI. und Tochter des Dänenkönigs Waldemar Atterdag, mit der Kalmarer Union den Zusammenschluss Norwegens, Schwedens und Dänemarks. Die Union hatte bis 1523 Bestand, danach wurde Norwegen eine Provinz Dänemarks. 1536 wurde die Reformation in Norwegen durchgesetzt. Im 17. Jahrhundert wurde die Hanse schwächer und Handel und Gewerbe in Norwegen blühten wieder auf.

    Am 17. Mai 1814 wurde Christian Friedrich von Dänemark, Statthalter in Norwegen, zum Erbkönig von Norwegen gewählt, es wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Der 17. Mai wurde zum norwegischen Nationalfeiertag erklärt. Anschließend war Norwegen mit Schweden durch eine Personalunion verbunden. Die Mehrheit des Landes stimmte für Norwegens Unabhängigkeit, die einstimmig angenommene Verfassung machte das Land zu einer konstitutionellen Monarchie und Prinz Frederik wurde zum König gewählt. Nachdem kurze Zeit später Krieg gegen Schweden geführt wurde, wählte man den schwedischen König Karl XIV. Johan zum norwegischen König, der den Norwegern jedoch weitestgehend ihre Verfassung ließ. Aufgrund der verhältnismäßig langsamen wirtschaftlichen Entwicklung in Bezug auf die zügigen demographischen Veränderungen, entstand im 19. Jahrhundert das sogenannte Amerikafieber, viele Norweger wanderten nach Kanada und in die Staaten aus.

    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in einer Volksbefragung der eindeutige Wunsch nach der Unionsauflösung deutlich. 1905 legte Oskar II. schließlich die norwegische Krone nieder. Nach der Unionszeit kamen viele politische, ökonomische und soziale Reformen. 1884 entstand die Partei der Liberalen, die Partei der Konservativen sowie die Norwegische Arbeiterpartei. 1913 erhielten die Frauen allgemeines Wahlrecht, 15 Jahre nach den Männern.

    Während des ersten Weltkriegs erklärten Norwegen, Schweden und Dänemark ihre Neutralität. Vom zweiten Weltkrieg sollten die nordischen Länder jedoch nicht verschont bleiben. Am 9. April 1940 erfolgte der Überfall auf Norwegen. Vidkun Quisling, von Hitler zum Staatsminister einer nationalen Regierung ernannt, forderte zwar die Aufgabe des Widerstandes gegen die Deutschen, weshalb sein Name weltweit als Synonym für Verräter im Dienste einer fremden Macht steht. Dennoch wurde der norwegische Widerstand zunächst noch größer. Am 7. Juni desselben Jahres gaben der König und die Regierung schließlich den Kampf auf und planten weitere Kriegsmaßnahmen von Großbritannien aus. In den nächsten Jahren leisteten die norwegischen Bürger passiven Widerstand. Die Kapitulation der Deutschen wurde am 7. Mai 1945 bekanntgemacht. Bis zum Ende des Krieges hatten rund 40.000 Norweger in KZ's gesessen, mehr als 10.000 Menschen wurden getötet oder kamen um. Am 7. Juni 1945, genau fünf Jahre nach Exilbeginn, kehrte der König nach Norwegen zurück.

    Das moderne Norwegen basiert auf einer Verfassung, die auf dem Grundgesetz aus dem Jahre 1814 beruht. Der norwegische König trägt als Staatsoberhaupt eine repräsentative Funktion. 1994 sprachen sich knapp 53 % gegen die norwegische EU-Mitgliedschaft aus, dank des EWR- Abkommens ist es dem Land jedoch möglich, gleichberechtigt mit anderen Ländern auf dem europäischen Markt zu konkurrieren.

     

    Staatsform
    Das seit 1905 selbstständige Königreich Norwegen ist, basierend auf der Verfassung von 1814, eine konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischen Zügen. Seit 1991 ist König Harald V. das norwegische Staatsoberhaupt. Der König wird durch die Mitglieder der Regierung beraten, welche aus dem Ministerpräsidenten und 18 Ministern, dem sogenannten Staatsrat, besteht. Dieser Staatsrat setzt sich aus neun Frauen und neuen Männern zusammen. Zudem ist der König Oberbefehlshaber der bewaffneten Streitkräfte. Dennoch trägt das Staatsoberhaupt größtenteils eine repräsentative Funktion und hat ein begrenztes Einspruchsrecht gegenüber den Gesetzesbeschlüssen des Parlaments, welches über dem Staatsrat steht. Dieses Parlament, das Storting, besteht aus 169 Abgeordneten, die durch eine direkte und geheime Verhältniswahl für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt werden. Norwegen ist außerdem in 19 Regionen (Fylke) und rund 430 Kommunen eingeteilt. Diese stellen Selbstverwaltungskörperschaften dar. Die Kommunalwahlen finden um zwei Jahre versetzt zu den Parlamentswahlen statt. Trotz dieser zum Teil dezentralen staatlichen Verwaltung sind in Norwegen traditionelle Werte wie Solidarität und Zusammengehörigkeit von großer Bedeutung.

     

    Demographische Struktur
    Das Königreich Norwegen hat ca. 5,1 Mio. Einwohner. Die Verteilung liegt durchschnittlich bei 14 Einwohnern pro km², jedoch ist hierbei zu beachten, dass einige Gebiete weitaus dünner besiedelt sind als andere. Dass die Küstengebiete sich als besonders wichtiger Wirtschafts- und Lebensraum erweisen, wird dadurch deutlich, dass rund 4/5 der Gesamtbevölkerung in unmittelbarer Küstennähe wohnen. Die Bevölkerungsdichte ist um den Oslofjord herum etwa 100 Mal höher als in der nördlichen Provinz Finnmark. Eine große Bevölkerungskonzentration herrscht ebenso im westlichen Rogaland und um Trondheim herum.

    Die Lebenserwartung der Männer liegt in Norwegen bei 80 Jahren, die der Frauen bei 84 Jahren. Die Altersstruktur des Landes führt zu einer hohen Versorgungslast der Gesellschaft. 18% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre, 16% über 65 Jahre alt. Eine weitere Herausforderung liegt darin, die Besiedlung in den ausgedehnten und unwirtlichen Räumen aufrechtzuerhalten und vor allem der Bevölkerung im Norden des Landes einen ebenso guten Lebensstandard wie in den dichter besiedelten Landesteilen bieten zu können. Vor allem der hohen Geburtenrate im Norden, die weit über dem Landesdurchschnitt liegt, ist es zu verdanken, dass keine vollkommene Entvölkerung des Nordens stattgefunden hat. Der Umzug in die zentralen Gebiete wie Oslo oder Trondheim war vor allem für junge Leute lange Zeit lang verlockend, um dem fast achtmonatigen Winter, der Kälte und dem harten Leben am Polarkreis zu entkommen.

    Die Finnmark, für die diese Lebensbedingungen charakteristisch sind, ist die Heimat eines Großteils der samischen Bevölkerung, die auch als Lappen bezeichnet werden, welches jedoch von ihnen selbst als negativ konnotiert gilt. Die Samen stellen eine ethnische Minorität und ein eigenes Volk dar, sind jedoch norwegische Mitbürger.

    Über 97% der Bevölkerung ist norwegischer Abstammung, der restliche Teil hat meist schwedische, dänische oder amerikanische Wurzeln.

    Die Amtssprache des Landes ist Norwegisch, das jedoch in zwei Schriftsprachen unterteilt ist: Bokmål und Nynorsk. Die Samen haben ihre eigene Sprache, die mit dem Finnischen, Estnischen und Ungarischen verwandt ist.

    Fast 80% der Einwohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an, ca. 2% der römisch-katholischen Kirche. Vertreten sind zudem der Islam, Buddhismus, Hinduismus und einige andere Glaubensgemeinschaften. 12% der Einwohner gehören keiner Religion an.

     

    Das Gesundheitssystem
    Das norwegische Gesundheitswesen wird durch die verpflichtende Mitgliedschaft der Bürger in der staatlichen Sozialversicherung finanziert. 1967 entstand der allgemeine nationale Versicherungsfond, in den Arbeitnehmer und Freiberufler z.B. knapp 8% ihres Bruttoeinkommens einzahlen. Des Weiteren fließen in den Versicherungsfond Steuern, die von den Gemeinden erhoben werden. Jede Gemeinde ist verpflichtet, eine Primärarztversorgung anzubieten. Zudem müssen Hauskrankenpflege, Alters- und Pflegeheime, Mutterberatungen sowie andere Dienste zur Verfügung gestellt werden.

    In Norwegen gilt das Prinzip der Gleichbehandlung. Jeder Patient soll, unabhängig von seinem Einkommen, die Möglichkeit auf eine angemessene Behandlung bekommen. Die Bürger des Landes sind sich größtenteils darüber einig, dass der öffentliche Sektor eine besondere Verantwortung für arme, kranke, alte oder behinderte Menschen trägt. Der allgemeine nationale Versicherungsfond finanziert somit nicht nur Gesundheitsleistungen, sondern auch Arbeitslosenunterstützung, Pensionen und Krankengeld.

    Die Patienten bezahlen für einen Besuch beim Hausarzt ungefähr 15€ Eigenanteil. Die Behandlungskosten beim Facharzt werden von der Krankenkasse nur dann übernommen, wenn der Hausarzt den Patienten an einen Facharzt verwiesen hat. Das Freikartensystem sieht vor, dass der Staat die Kosten für ärztliche Leistungen und lebensnotwendige Medikamente übernimmt, die den Betrag von circa 200€ pro Jahr überschreiten. Somit sind alle weiteren medizinischen Leistungen ab diesem Betrag für den Patienten kostenfrei. Der nationale Versicherungsfond erstattet außerdem die Medikamente für chronisch Kranke und Krebspatienten.

    Die Kliniken und Praxen des Landes sind grundsätzlich Eigentum des Staates, dennoch gibt es auch die Möglichkeit, private Praxen zu gründen. Der größte Teil der Allgemeinmediziner arbeitet in Gruppenpraxen. Fachärzte bzw. Spezialisten arbeiten nur in Krankenhausambulanzen. Eine Behandlung beim Facharzt ist, mit Ausnahme des Gynäkologen, nur per Überweisung möglich. Seit 2001 haben die Patienten die Möglichkeit, frei zu wählen, in welchem Krankenhaus sie behandelt werden möchten. In öffentlichen Krankenhäusern ist eine Behandlung von Privatpatienten jedoch nicht gestattet. Das Problem des norwegischen Gesundheitssystems ist, dass sich oft lange Wartelisten ergeben, weshalb die sogenannte Patientenbrücke nach Kiel entstanden ist. Dies bedeutet, dass viele norwegische Bürger sich in Deutschland operieren lassen, wenn sie in Norwegen zu lange auf einen Termin warten müssen. Die Wartezeit ist heutzutage nicht mehr gesetzlich geregelt, sondern wird vom jeweiligen behandelnden Arzt festgelegt.

    Da es Ende der 1990er Jahre einen hohen Ärztemangel in Norwegen gab, hatten ausländische Ärzte damals gute Chancen, in Norwegen einen Job zu bekommen. Daher sind heute rund 15% der Ärzte ausländischer Herkunft.

    In Norwegen gibt es vier Universitäten, die das Medizinstudium anbieten, nämlich in Oslo, Bergen, Trondheim und Tromsö. Jedoch ist die Zahl der Bewerber ungefähr 5-mal so hoch wie die Anzahl der Studienplätze. Das Medizinstudium dauert bis zu sechseinhalb Jahre und enthält einen weit höheren Praxisanteil als in Deutschland. Daran schließt ein 18-monatiges Praktikum an, welches sowohl im Krankenhaus, als auch in der Primärversorgung absolviert wird. Die Weiterbildung zum Facharzt dauert hiernach weitere 5-6 Jahre.

     

    Das Bildungssystem
    Das Motto des norwegischen Bildungssystems lautet 'Bildung für alle'. Diese angestrebte Chancengleichheit zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass Einwandererkinder im Schulalter kostenlose Sprachkurse besuchen können, die von der jeweiligen Kommune angeboten werden. Auch Flüchtlinge können kostenlose Sprach- und Integrationskurse für Erwachsene wahrnehmen. Die samische Minderheit hat außerdem ein offizielles Recht auf Samischunterricht, sofern die Personen in samischen Gebieten leben oder die betroffene Gruppe sich aus mindestens zehn Personen zusammensetzt.

    Die Schulpflicht wurde in Norwegen im Jahr 1739 eingeführt. Nachdem die Dauer der Schulpflicht zunächst bei sieben Jahren lag, wurde sie 1997 auf zehn Jahre festgesetzt. Heute ist jede Stadt oder Kommune für die Verwaltung und den Unterhalt der Pflichtschulen verantwortlich, für die weiterführenden Schulen ist die jeweilige Region zuständig.

    Die Vorschule übernimmt die Betreuung der ein- bis fünfjährigen Kinder und ist dem deutschen Kindergarten ähnlich. Danach beginnt mit der Grundschule die zehnjährige Schulpflicht. Ab der 1. Klasse wird bereits Englisch unterrichtet, in der 8. Klasse stehen bei der Wahl der zweiten Fremdsprache Deutsch, Französisch und Spanisch zur Auswahl. Die Grundschule gliedert sich in die Primärstufe von Klasse 1-7 und die Sekundarstufe I. von Klasse 8-10. Daran knüpft die Sekundarstufe II an. Das bedeutet, dass man entweder an weiterführenden Schulen innerhalb von drei Jahren die Hochschulreife erlangen, oder alternativ eine vierjährige Berufsausbildung absolvieren kann. Hierbei erfolgt die Ausbildung in den ersten beiden Jahren an einer Berufsschule, woran in der zweiten Hälfte die praktische Phase im Betrieb anschließt. Die Auszubildenden können während dieser Zeit zusätzliche Kurse belegen, um gleichzeitig die Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen. Die Möglichkeit, eine der weiterführenden Schulen zu besuchen, wird von dem überwiegenden Teil der norwegischen Schüler in Anspruch genommen.

    In Norwegen gibt es 38 öffentliche, sowie 32 private Hochschuleinrichtungen. Die norwegischen Studierenden haben Anspruch auf einen Ausbildungskredit. In der Regel fallen keine Studiengebühren an, jedoch gibt es einige Ausnahmen bei bestimmten Ausbildungsprogrammen oder dem Besuch von privaten Einrichtungen.


    Die Universität Oslo ist mit über 30.000 Studenten die größte des Landes. Sie ist außerdem die beste nationale Universität und belegt im internationalen Ranking den vierten Platz der besten nordischen Universitäten.

  • Klima, Fauna, Flora
  • Klima
    Zunächst mag man davon ausgehen, dass einen in Norwegen bloß eisige Winter und ebenfalls kühle Sommer erwarten, schließlich liegt das Land auf ungefährer Höhe mit Grönland. Jedoch bietet Norwegen eine herrliche Wettervielfalt, die vor allem deshalb entsteht, weil das Land sich über ganze 13 Breitengrade erstreckt. Während beispielsweise an der Südküste über 4 Monate im Jahr Temperaturen über 10°c herrschen, ist dies nördlich der Lofoten gerade mal an ca. 60 Tagen der Fall. Die Wettervielfalt spiegelt sich besonders in Lappland, also im Norden des Landes wieder, wo man im Winter mit Tiefsttemperaturen von über -30°c rechnen muss, den Sommer im Binnenland Mitte Juli jedoch bei herrlichen +30°c genießen kann. Am größten sind die Temperaturunterschiede zwischen Nord und Süd im Frühling, ebenso wie die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.


    Das Wetter unterscheidet sich jedoch nicht nur im Nord-Süd-Verhältnis, besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Osten und Westen des Landes. Die Skanden, das Gebirge, das die Küste des Landes vom Osten trennt, halten das Binnenland trocken, sorgen jedoch für eisige Winde. Während im Binnenland die Winter sehr kalt sind und der größte Teil des Landes mit Schnee bedeckt ist, hat man an Norwegens Küstengebieten milde Winter, die durch den Golfstrom im Atlantik verursacht werden und sich eher durch Regen und Sturm auszeichnen. Auf die Stadt Bergen und Umgebung fallen Niederschläge mit einem Jahresmittel von ca. 2.000 mm an rund 240 Tagen im Jahr. Das Januarmittel für Bergen beträgt beispielsweise +1,7°c, während zu dieser Zeit im kontinental geprägten Osten in Lillehammer -8°c herrschen.


    Auch im Herbst gibt es Temperaturunterschiede zwischen dem Küstenstreifen und dem östlichen Teil, da die Temperaturen im Inneren des Landes schneller fallen. Mit dem Herbstbeginn fängt außerdem die beliebte Pilz- und Beerensaison in Norwegen an.


    Im Winter fasziniert das Polarlicht, auch genannt Nordlicht, die Menschen in Norwegen. Häufig ist das dämmrige, gemütliche, meist gelb-grüne Licht als ruhender Bogen mehrere Stunden in ca. 100 km Höhe am Himmel zu sehen. Damals wurden die Lichterbögen in Mythen und Märchen als blinkende Schilde erklärt, auf denen die Seelen der gefallenen Krieger nach Walhall – die Halle der im Kampf Gefallenen - gelangen sollten.


    Auch das Phänomen der Mitternachtssonne oberhalb des Polarkreises begeistert Norwegenbesucher immer wieder. Der Polartag, nämlich der 21. Juni, dauert dort 24 Stunden. An diesem Tag bleibt die Sonne über dem Horizont und verleiht dem Norden eine längere Sonnenscheindauer als dem Süden. Weiter nördlich in Bodø ist die Mitternachtssonne vom 7. Juni bis zum 8. Juli zu sehen, am Nordkap, dem nördlichsten Besichtigungspunkt Europas, kann man sie je nach Bewölkung sogar von Mitte Mai bis Ende Juli beobachten. Der Wechsel von Polartag und -nacht entsteht durch die Schrägstellung der Erdachse: das gesamte Nordpolargebiet ist im Sommer der Sonne zugewandt, während das Südpolargebiet kein Licht erhält. Im Winter sind diese Beleuchtungsverhältnisse genau umgekehrt, weshalb die Wintermonate auch mørketid, also Dunkelzeit, genannt werden.


    Auf jeden Fall sollte der Reisekoffer sowohl für aufregende Schneewanderungen, als auch für den Badespaß im Sommer gerüstet sein, denn Norwegen ist mit seiner Wettervielfalt zu jeder Jahreszeit eine Reise Wert.

     

    Fauna & Flora
    Norwegen ist zu einem Viertel mit Wald bedeckt. Aufgrund der vergangenen Eiszeiten, die große Teile der Flora und Fauna zerstört haben, sowie der relativ kurzen und kühlen Sommer, ist die Pflanzenwelt des Landes verhältnismäßig artenarm. Die vorhandenen Pflanzenarten sind jedoch perfekt an die Gegebenheiten angepasst. Das Land ist zu 70% von Nadelwäldern bedeckt, welche im Norden vorherrschend sind. Im Süden kennzeichnen Laub- und Mischwälder mit Buche, Ahorn und Eiche die Landschaft. Die Westküste ist klimatisch begünstigt, weshalb die Laub- und Mischwaldzone hier weit nordwärts reicht. Im borealen Nadelwaldgebiet, also der nördlichsten Vegetationszone, in der das Waldwachstum möglich ist, gibt es moos- und flechtenreiche Fichten- und Kiefernbestände. Diese Nadelbäume sind perfekt an das raue Klima angepasst. Die an die Taiga anknüpfende Übergangszone ist vor allem von Fjellbirken geprägt. Fjell bezeichnet die Landschaften oberhalb der Waldgrenze. Im nördlichen Teil Norwegens befindet sich die arktische Region, in der die Vegetationsperiode mit drei Monaten ziemlich kurz ausfällt. Hier findet man kälteunempfindliche Sträucher und Moosarten, die trotz dieser kurzen Vegetationsdauer in der sogenannten Tundra, dem Gebiet jenseits der polaren Baumgrenze, wachsen können.

    Den Höhenrekord für Blütenpflanzen in Nordeuropa erzielt der Gletscher-Hahnenfuß, der bis zu einer Höhe von 2370m im Fjell zu finden ist. Außerdem sehr gut an die Bedingungen der schneebedeckten Böden angepasst ist die Krautweide.

    Ein besonderes Schauspiel wird dem Norwegenliebhaber im Herbst geboten, wenn durch die Leuchtkraft der Zwergstrauch-Heiden und Birkenwälder die Fjell-Landschaften in wundervollen Gelb-, Rot- oder Orangetönen erstrahlen. Bei einem Ausflug ins Fjell empfiehlt es sich jedoch, zu den Gummistiefeln zu greifen, da man durch viele Bäche und Moore stapft. Norwegen hat über 800 Arten an Moosen und über 12.000 Arten von Flechten zu bieten.

    Norwegens Tierwelt hat aufgrund der speziellen Wetter- und Nahrungsverhältnisse zwar keinen riesigen Artenreichtum, aber dafür einige tolle, außergewöhnliche Tierarten zu bieten. Die größte Bedrohung für die Tierwelt besteht in den Umweltveränderungen. Ende der 1980er Jahre standen in Norwegen der Wolf, der Salamander und vier Vogelarten auf der Liste der bedrohten Tiere, außerdem viele weitere auf der Liste der schutzwürdigen Tierarten. Zum Glück haben sich einige Bestände inzwischen erholt, wie z. B. der Seepapagei. Für diese und unzählige andere Vögel stellen die Kliffe und Vogelfelsen der Lofoten ein wahres Paradies dar. Bedingt durch den Fischreichtum an Norwegens Küsten nisten hier u.a. Seeschwalben, Austernfischer und Kormorane.

    Leider wurde der Wolf fast ausgerottet, weshalb in Norwegen nunmehr eine Gruppe von wenigen Tieren existiert und zwischen Hedmark und Värmland in Schweden umherzieht.

    Am faszinierendsten ist für den Norwegenbesucher noch immer der Elch, der in Form eines Aufklebers im Anschluss an einen Skandinavienurlaub auf vielen Autos zu finden ist. Elche leben zahlreich in den Wäldern Norwegens, allerdings kann man ihnen auch auf Straßen, vor allem im Süden und Westen des Landes, begegnen.

    Auch das Ren zählt zu den Tieren des Nordens. Rentiere gehören zur Familie der Hirsche und werden von den Samen gezüchtet. Freilebende wilde Rentiere gibt es vor allem in der Hardangervidda. Diese Hochebene wird außerdem von Lemmingen als Lebensraum bevorzugt. Diese etwa 15 cm großen Wühlmäuse müssen aufgrund von Nahrungsmangel oft lange Wanderungen zurücklegen, die viele Tiere leider nicht überleben.

    Im Dovrefjell trifft man auf den Moschusochsen. Diese grönländische Rasse, die komischerweise mit der Gattung der Ziegen und Schafe verwandt ist, wurde nach dem zweiten Weltkrieg erneut in Norwegen angesiedelt. Moschusochsen können bis zu 400kg schwer werden, haben dunkelbraunes Fell, weiße Haare auf Stirn und Oberkopf und gelbliche Hörner. Obwohl diese niedlichen Tiere nicht größer als ein Shetland-Pony werden, ist bei der Begegnung mit einem Moschusochsen Vorsicht geboten.

    Ein weiterer pelziger Zeitgenosse ist der Braunbär, der das Leben in bewaldeten Gebirgsregionen bevorzugt. In vereinzelten Gebieten Norwegens leben heute noch etwa 30 Braunbären, die dem Menschen meist nur dann wirklich gefährlich werden, wenn sie verletzt sind oder sich ernsthaft bedroht fühlen.

    In den Flüssen des Landes tummeln sich Lachse und Forellen, im Meer außerdem Kabeljaue, Heringe und Makrelen. Mit etwas Glück kann man an den Küstenregionen auch Robben, Wale und Seehunde beobachten.

    Das einzige giftige Tier in Norwegen ist die Kreuzotter. Für Erwachsene ist ein Biss zwar nicht tödlich, sondern meist nur sehr schmerzhaft, dennoch sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Besonders wichtig ist eine schnelle Behandlung für Kinder und ältere oder kranke Menschen, für die ein Kreuzotternbiss lebensbedrohlich sein kann.


    Als lästig erweisen sich die Mücken, die sich im Landesinneren gerne an großen Wasserflächen und Sumpfgebieten tummeln, so z. B. auf der Hardangervidda. Wer im Urlaub von diesen Insekten verschont bleiben möchte, hält sich am besten an den Küstengebieten auf oder deckt sich im Voraus mit den bewährten norwegischen Insektenabwehrmitteln ein, um den perfekten Urlaubsspaß zu garantieren.

  • Kulinarisches
  • Kulinarisches
    Das norwegische Angebot an Speisen zeichnet sich aufgrund der langen und wichtigen Fischereitradition vor allem durch Fischgerichte aus. Hierbei überzeugt Norwegen nicht nur mit einer großen Auswahl, sondern auch mit der international geschätzten Qualität. Aber auch einige Fleischgerichte gehören auf die Liste der landestypischen Speisen. Viele Gerichte, vor allem geräuchertes Fleisch und getrockneter Fisch, sind auf die Wikingertradition zurückzuführen, als haltbare Lebensmittel für lange Reisen benötigt wurden.

    Zu den typischen Fischgerichten gehört der norwegische Lachs, der in vielen verschiedenen Variationen, z. B. gekocht, geräuchert, gebraten oder gebeizt zubereitet werden kann. Somit ist es auch kein Wunder, dass im Land des Zuchtlachses sogar bei McDonalds manchmal laksburgere (Lachsburger) auf der Speisetafel zu finden sind. Vor allem gravet laks, der mindestens zwei Tage in eine Beize aus Salz, Pfeffer, Zucker und Dill eingelegt wird, gehört zu den Lachsspezialitäten.

    Auch beim marinierten oder eingelegten Hering, norwegisch sild, stehen verschiedene Variationen zur Verfügung, je nachdem ob man mehr Appetit auf Senf-Soße oder eine süß-saure Soße hat. Die reker sind Garnelen, die gerne auch mal an einem rekekveld, deutsch „Garnelenabend“, in gemütlichem Beisammensein geschält und anschließend beispielsweise mit Brot und Zitrone oder in Knoblauch gebraten verspeist werden. International beliebt ist vor allem der Stockfisch, norwegisch tørrfisk. Besonders gern wird der Stockfisch in Salzlauge und Wasser geweicht. Diese Spezialität, auch lutefisk genannt, erfreut sich vor allem an Weihnachten großer Beliebtheit.

    Zwei weitere Gerichte, die häufig zu Weihnachten auf den Tisch kommen, sind pinnekjøtt, geräuchertes oder getrocknetes Hammelfleisch mit Kohl oder Kartoffeln, und ribbe, Rippchen vom Schwein. Zu den Nationalgerichten zählen auf jeden Fall die kjøttkaker, dies sind Fleischklöße bzw. Frikadellen in brauner Soße. Frikadellen gibt es nicht nur mit Fleisch, sondern auch mit Fisch, diese heißen dann fiskeboller.

    Bei der Hausmannskost fårikål handelt es sich um Lammfleisch in Kohl, hierzu werden gerne Kartoffeln serviert. Neben diesen Gerichten gibt es auch eine große Auswahl an Suppen und Eintöpfen, wie z. B. lapskaus mit viel Gemüse und Fleisch. Wer in Norwegen mal etwas ganz anderes probieren möchte, kann in einigen Restaurants auch Elch-, Rentier- oder Walfleisch bestellen.

    Zu den typischen Brotsorten gehört das norwegische flatbrød, ein dünnes, hartes Fladenbrot, ähnlich wie Knäckebrot, das besonders haltbar ist. Die weiche Variante des Fladenbrots heißt lefse und wird aus Kartoffeln und Mehl hergestellt. Typisch norwegisch ist auch der geitost oder brunost, ein karamellisierter, süßlicher Ziegenkäse, der aus Molke hergestellt wird und von brauner Farbe ist.

    Zu den beliebten traditionellen Süßspeisen gehört zunächst rømmegrøt, ein aus dickem Sauerrahm und Mehl oder Grieß gekochter Brei, der mit Zimt und Zucker sowie je nach Geschmack mit Rosinen gegessen wird. Der norwegische Milchreis, risgrøt, wird ebenfalls mit Zimt und Zucker, Äpfeln oder Mandeln verfeinert. Typisch für Norwegen sind die multebær, deutsch Moltebeeren, die hauptsächlich in Nordeuropa wachsen und beispielsweise mit Sahne zum Nachtisch serviert werden.
      
    Generell ist über die norwegische Esskultur zu sagen, dass sich die Mahlzeiten etwas von denen in Deutschland unterscheiden. Der Tag beginnt mit einem üppigen Frühstück, norwegisch frokost. Zum Mittag, dem lunch, nimmt man lediglich eine Kleinigkeit oder ein paar Scheiben Brot zu sich. Die Hauptmahlzeit heißt in Norwegen middag und findet als frühes Abendessen zwischen 17 und 18 Uhr statt. Gegen 21 Uhr folgt dann meist noch eine kleinere Mahlzeit, aftensmat genannt, die häufig aus Kaffee und Kuchen besteht. Kaffee ist das beliebteste Getränk der Norweger und wird zu jeder Tageszeit gerne getrunken. Aber nicht nur für seinen enormen Kaffeekonsum ist Norwegen bekannt, auch das norwegische Bier, øl, ist bei Einheimischen und Touristen beliebt.

    Eine sehr bekannte norwegische Spirituose, die auch gern zu einigen Fisch- und Fleischgerichten gereicht wird, ist das auf Kartoffeln basierende Linie Aquavit. Dieser Schnaps wird während seines Reifungsprozesses in Fässern extra über den Äquator (daher Linie) und wieder zurück verschifft. Mehreren Legenden zufolge kommt auf der Reise wohl durch die ständige Bewegung und die Temperaturunterschiede der feine Geschmack des Aquavit zustande.

    Auch wenn die norwegische Küche so manchem zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, stehen genügend verschiedene Gerichte zur Auswahl, damit jeder auf seine Kosten kommt. Egal ob Fischesser oder Süßspeisenliebhaber, das ein oder andere Rezept wird nach dem Urlaub sicherlich ins eigene Kochbuch aufgenommen!

  • Gut zu wissen
  • Kontinent Europa
    Amtssprache Norwegisch (versch. Dialekte möglich)
    Kennzeichen N
    Nationalfeiertage

    17. Mai (Verfassungstag)

    Fläche über alle Inseln 323.802 km2
    Geografische Lage 5 - 31 ° östliche Länge 58 - 71 ° nördliche Breite
    Hauptstadt Oslo (liegt....)
    Zeitverschiebung MEZ +1 Stunde
    Höchste Erhebung Galdhopiggen 2.469m
    Mittlere Temperatur Januar -2º C / Juli 22º C
    Bevölkerungswachstum 0.949 % 
    Bevölkerungsdichte 13 Einwohker pro km2 
    Staatsoberhaupt König Harald V (seit 1991) 
    Staatsform  Monarchie (seit 1905), 169 Abgeordnete
    Regionale Gliederung 19 Provinzen (Fylker) 

    Netzspannung 220 V, 50Hz 
    Jährliche Niederschlagsmenge -
    Einwohner (2017) 4.700.000
    Größte Stadt Oslo (575.475 Einwohner)
    Internationale Telefonvorwahl +47
    Mittlere Lebenserwartung

    -

    Analphabeten unter 0,1 %
    Ethnische Gruppen

    Norweger 94,4 % / Samen 0,5 % / Andere 2 %

    Mittleres Jahreseinkommen - US$
    Währung

    Norwegische NOK / 1 NOK = 100 Øre

    Wichtigste Importgüter -
    Wichtigste Exportgüter

    -

    Sektoren der Wirtschaft 

    -

    Internet-Kennung .no 

    Einreisebestimmungen
    Als Staatsbürger eines EU/EWR- oder Schengen-Landes, kann man sich bis zu 3 Monate ohne Registrierung in Norwegen aufhalten. Für deutsche Staatsbürger reicht der Reisepass, Personalausweis oder ein vorläufiger Personalausweis. Dasselbe gilt für die Ein- und Ausreise nach Spitzbergen. Kinder von 0-16 Jahren benötigen einen eigenen Kinderausweis (Pass) mit Lichtbild.


    Weitere Informationen, u. a. zu Aufenthalten, die länger als 3 Monate dauern, gibt es unter: http://www.norwegen.no/travel/pass_und_visum/

    Zollbestimmungen und Informationen zur Einreise mit Tieren finden sich unter: http://www.norwegen.no/travel/zoll/

     

    Botschaften
    Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
    Oscars gate 45
    N-0244 Oslo
    Tel.: (+47) 23 27 54 00
    Fax: (+47) 22 44 76 72
    Email: info@oslo.diplo.de
    Besuchszeiten: Mo-Fr: 8.30-11.30 Uhr
    Telefonisch: Mo-Do: 8-12 Uhr und 13-15.30 Uhr, Fr: 8-12 Uhr
    Bereitschaftsdienst: (+47) 90 85 08 02
    Homepage: http://www.oslo.diplo.de/Vertretung/oslo/de/Startseite.html


    Königlich norwegische Botschaft
    Rauchstraße 1
    10787 Berlin
    Tel.: (+49) 30 50 50 58 600
    Fax: (+49) 30 50 50 58 601
    Email: emb.berlin@mfa.no
    Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-16 Uhr
    Konsularabteilung: Mo-Fr: 9-12 Uhr
    Homepage: http://www.norwegen.no/Embassy/

     

    Mit dem Auto unterwegs
    Zunächst die fährfreie Variante: Man fährt auf der A7 Richtung Flensburg nach Dänemark, biegt dann in Dänemark auf die E20 Richtung Kopenhagen ab. Zunächst überquert man per Brücke den Großen Belt (www.storebaelt.dk). Danach gelangt man über die Öresundbrücke (www.oresundsbron.com) von Kopenhagen nach Malmö in Schweden (Achtung Maut bei Überquerung der Brücken). Nach Oslo sind es von hier noch ca. 600km mit dem Auto.

    Fährverbindungen: Mit einer Fähre gelangt man von Puttgarden nach Rødby in Dänemark. Im Anschluss kann man entweder den Öresund per Brücke oder mit der Fähre von Helsingør nach Helsingborg überqueren. Wer nicht extra nach Schweden möchte, kann auch mit einer Fähre von Kopenhagen nach Oslo fahren.

    Eine weitere Variante ist die Fahrt mit der Color Line von Kiel nach Oslo (20 Stunden). Die Preise sind zwar relativ hoch, aber man spart sich die lange Autofahrt.

    Eine weitere Möglichkeit ist, von Hamburg bis Norddänemark ca. 500km mit dem Auto zurückzulegen und von Norddänemark mit der Fähre nach Norwegen überzusetzen. Von Hirtshals fahren Fähren nach Langesund, Larvik und Kristiansand oder nach Stavanger und Bergen im Westen. Von Frederikshavn fährt außerdem eine Fähre nach Oslo. Bei allen Fähren wird eine rechtzeitige Buchung bis zu 2-4 Monate vor der Abreise empfohlen. Geschwindigkeiten und LichtpflichtDie zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften liegt bei 80 km/h. Auf einigen ausgeschilderten Schnellstraßen darf man 100 km/h, auch hier gelten für Busse, Campingmobile und Autos mit Anhänger jedoch nur 80 km/h. Falls nicht anders beschildert, gilt auch auf Autobahnen, norw. motorvei, das Tempolimit 80. Gespanne mit ungebremstem Anhänger (Gewicht über 300 kg) dürfen höchstens 60 km/h fahren. Innerhalb geschlossener Ortschaften gilt wie in Deutschland Tempo 50, in Wohngebieten Tempo 30.

    Das Überschreiten des Tempolimits kann eine Geldstrafe bis zu 7800 NOK (rund 1000€) nach sich ziehen. In ernsteren Fällen werden sogar Gefängnisstrafen auferlegt. Wer 6 km/h zu schnell fährt, kann bereits mit einer Strafe von 100€ rechnen. 20 km/h zu schnell werden mit einem Bußgeld von rund 400€ bestraft. Auch das Überholverbot (Strafen von rund 600€) sollte in Norwegen strengstens beachtet werden, genauso wie die Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer. Die Promillegrenze liegt bei 0,2 Promille. Anders als in Deutschland herrscht in Norwegen auch tagsüber die Lichtpflicht! Auch hierauf müssen Autofahrer also achten, um einem Bußgeld von knapp 200,-- € zu entgehen.

    Besondere Vorsicht gilt bei Kühen, Schafen, Ziegen und anderen tierischen Verkehrsteilnehmern, da diese gern einmal überraschend die Straße überqueren oder am Wegesrand grasen! TankenNorwegen hat eine hohe Tankstellendichte, die nach Norden hin jedoch geringer wird. Deshalb sollte man das Auto am besten noch einmal volltanken, bevor man in abgelegenere Regionen fährt und ggf. einen Notfallkanister dabei haben. Die Preise können in solchen Regionen zudem etwas höher liegen als in dichter besiedelten Gegenden. Die Öffnungszeiten der meisten Tankstellen sind von 7 bis 22 Uhr, an Wochenenden haben einige geschlossen. Es sollte immer genügend Bargeld mitgeführt werden, da einige Tankstellen keine Kreditkarten akzeptieren.

    Hinweis: Der Dieselkraftstoff „avgiftsfri“ darf nur von bestimmten gewerblichen Fahrzeugen Norwegens getankt werden. Touristen sollten also zum normalen, teureren Dieselkraftstoff greifen, um keine Geldstrafe zahlen zu müssen. MautgebührenAlle Fahrzeugführer müssen auf norwegischen Mautstraßen eine Gebühr, norw. bompenge, bezahlen. Es gibt zwei verschiedene Tarife: leichte Fahrzeuge bis zu 3,5 t und schwere Fahrzeuge über 3,5 t. Motorräder sind nicht mautpflichtig. Mautzahlungen dienen der Finanzierung von Straßen, Brücken, Tunneln und in Einzelfällen von öffentlichem Transport.

    Die meisten Mautstraßen sind mit einem sogenannten AutoPASS-System ausgestattet, das die Abbuchung automatisch vornimmt. An diesen Mautstationen muss also nicht angehalten werden. An einigen Mautstationen muss man jedoch anhalten und manuell bezahlen. Sie sind durch das Schild Manuell gekennzeichnet. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Mautgebühren zu bezahlen:

    1. AutoPASS-Stationen können ohne anzuhalten passiert werden, das Kennzeichen wird fotografiert (falls man keinen AutoPASS-Chip besitzt). Der Fahrzeughalter erhält die Rechnung per Post. Diese kann per Onlinezahlung mit der Kreditkarte beglichen werden.

    2. Die Kreditkarte kann für 1 NOK registriert werden. AutoPASS-Stationen können ohne anzuhalten passiert werden. Nach jeder Durchfahrt einer Station wird von der Kreditkarte automatisch ein vorausgezahlter Betrag in Höhe von 300 NOK für Kleinfahrzeuge bzw. 1000 NOK für Großfahrzeuge abgebucht. Jede Durchfahrt wird anschließend von dieser Vorauszahlung abgebucht. Ungenutztes Restguthaben wird 85 Tage nach erfolgter Vorauszahlung gutgeschrieben.

    Für beide Zahlungsalternativen gelten die Ausnahmen der Svinesund-Verbindung auf der E6 und des Atlanterhavstunnels auf der Fv 64. An diesen manuell betriebenen Mautstationen muss angehalten und die Maut vor Ort bezahlt werden.

    Weitere Informationen rund um das Thema Maut in Norwegen gibt es auf der Website des AutoPASS: http://www.autopass.no/de/zahlung-fur-besucher

     

    Fluganreise
    Die Fluggesellschaft Norwegian bietet Flüge von Hamburg oder München in folgende norwegische Städte an: Ålesund, Alta, Bardufoss, Bergen, Bodø, Harstad, Narvik, Haugesund, Kristiansand, Molde, Oslo, Stavanger, Tromsø, Trondheim und Longyearbyen auf Spitzbergen. Diese Ziele sowie Andenes und Lakselv sind auch von Berlin aus mit Norwegian zu erreichen.

    Auch die Fluggesellschaft SAS bietet insgesamt 40 verschiedene Flüge nach Norwegen von 12 deutschen Flughäfen aus an, entweder als Direktflug oder über Kopenhagen.

    Es gibt noch einige andere Airlines, die günstige Flüge nach Norwegen anbieten, wie Airberlin oder Ryanair. Dank dieses großen Angebots und des gut ausgebauten Flugliniennetzes sind selbst abgelegene Regionen im Norden des Landes voll erschlossen.

     

    Bahnanreise
    Die Von Hamburg fährt die Bahn über Kopenhagen, Malmö und Göteborg nach Oslo. Die Fahrt dauert über 17 Stunden und man muss mindestens zweimal umsteigen.

    Innerhalb Norwegens fahren die Norwegischen Staatsbahnen (NSB). Das Streckennetz reicht von der Südwestküste bis nach Bodø, Höhe Lofoten. Die Bergenbahn führt von Oslo über das Gebirge nach Bergen. Das Reisen mit der Bahn ist in Norwegen aufgrund von Sonderangeboten und Rabatten sehr preiswert.

     

    Internet & mobile Telefonie
    Internetzugang erhält man in vielen Hotels sowie in Internet-Cafés in vielen größeren Orten. Auf den Internetseiten gulesider.no und telefonkatalogen.no kann man norwegische Telefonnummern finden.

    In Norwegen gibt es öffentliche Telefonzellen, in denen man mit Kronen als auch mit Euromünzen bezahlen kann. Außerdem gibt es ca. 3000 Kartentelefone, die VISA, American Express, Diners, Eurocard und Mastercard akzeptieren.

    Die norwegischen Operateure in der Mobiltelefonie sind Netcom und Telenor Mobil. Die Netzabdeckung ist in Norwegen generell sehr gut, nur in abgelegenen Gebieten wie z. B. im Gebirge sollte man sich nicht auf das Mobilnetz verlassen.

    Um im Urlaub günstig surfen und nach Hause telefonieren zu können, sollte man vorher am besten seinen Mobilfunkanbieter kontaktieren. Eine Möglichkeit wäre, sich vor dem Urlaub eine norwegische Prepaidkarte zu bestellen und diese in Norwegen einzulegen. Natürlich kann man diese Karten auch spontan im Laden vor Ort kaufen, wobei man darauf achten sollte, dass keine Mindestlaufzeiten oder Mindestumsätze gefordert sind. Angebote für norwegische Prepaidkarten gibt es z. B. unter:
    http://www.simlystore.com/de/

    Telefonvorwahl
    Vorwahl von Deutschland nach Norwegen: 0047
    Vorwahl von Norwegen nach Deutschland: 0049

    Notrufnummern
    Feuerwehr: 110
    Polizei: 112
    Notarzt: 113
    Seenot-Rettung: 120
    Pannennotdienst: 81 00 05 05 (Tag und Nacht, für ADAC-Mitglieder kostenlos)

     

    Währung
    In Norwegen bezahlt man mit norwegischen Kronen (NOK). 1 Krone sind 100 Øre.
    Devisenkurse: http://www.finanzen.net/devisen/euro-norwegische_krone-kurs

    Norwegische Banknoten gibt es zu 50, 100, 200, 500 und 1000 Kronen. Münzen gibt es zu 1, 5, 10 und 20 Kronen. Da Øre-Münzen seit 2012 nicht mehr im Umlauf sind, werden die Preise bei der Barzahlung gerundet.

    Die gängigsten Kreditkarten, die so gut wie überall akzeptiert werden, sind Visa, American Express, Diners Club, Mastercard und Eurocard. Da man an Tankstellen jedoch oft nicht mit Kreditkarte bezahlen kann, sollte hierfür immer genügend Bargeld mitgeführt werden.

    Geldautomaten sind in Norwegen als Minibank gekennzeichnet und in großer Anzahl vorhanden. An den meisten Automaten kann man auch mit der EC-Karte Geld abheben.

     

    Öffnungszeiten
    Die meisten Geschäfte sind an Wochentagen von 10 bis 16 bzw. 18 Uhr geöffnet (in Großstädten bis 20 Uhr). Samstags sind die Öffnungszeiten von 10 bis 14 bzw. 16 Uhr (in Großstädten bis 18 Uhr). Sonntags sind die Geschäfte geschlossen.

    Supermärkte sind an Wochentagen von 10 bis 20 Uhr (in Großstädten bis 22 Uhr) geöffnet, an Samstagen von 10 bis 18 Uhr (in Großstädten bis 20 Uhr). Einige Supermärkte haben sonntags geöffnet.

     

    Feiertage
    Die meisten Geschäfte und Behörden sowie viele Sehenswürdigkeiten sind an folgenden Tagen geschlossen.

    1. Januar: Neujahrstag
    Ostern: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag
    1. Mai: Tag der Arbeit
    17. Mai: Nationalfeiertag
    Christi Himmelfahrt
    Pfingstsonntag, Pfingstmontag
    25. + 26. Dezember: Erster und zweiter Weihnachtstag.

     

    Zeitzone
    Norwegen liegt wie Deutschland in der Zeitzone MEZ (Mitteleuropäische Zeit) bzw. MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit). Dies entspricht GMT (Greenwhich Mean Time) + 1 Stunde.

     

    Stromversorgung
    Für den Urlaub in Norwegen wird kein Reisestecker benötigt. Es sind die gleichen Steckdosen wie in Deutschland, mit gleicher Frequenz und Netzspannung.

     

    Trinkwasser
    Die Qualität des Leitungswassers ist in Norwegen generell sehr gut. Sofern nicht anders angegeben, kann das Wasser aus der Leitung bedenkenlos getrunken werden. Für Wasser aus Brunnen, Bächen oder Flüssen gilt, dass es vorher lieber abgekocht oder gefiltert werden sollte. Im Ferienhaus sollte man das Wasser nach der Ankunft zunächst ein paar Minuten heiß laufen lassen, bevor man es zum Trinken oder Kochen benutzt.

     

    Trinkgeld
    Der Service ist in Norwegen schon in der Rechnung enthalten, weshalb ein Trinkgeld nicht erwartet wird. Allerdings kann der Betrag in Restaurants, Hotels oder bei Taxifahrten gerne auf die nächste gerade Summe bzw. um rund 5 Prozent aufgerundet werden.

    Angelschein für Hobbyangler

    Angelschein für Hobbyanlger
    Angler, die älter als 16 Jahre sind, müssen zunächst eine staatliche Angelabgabe bezahlen, um einen Angelschein zu erwerben. In vielen Gebieten im Binnenland ist ein solcher Angelschein erforderlich, der für ein begrenztes Gebiet und einen begrenzten Zeitraum gilt. Erhältlich sind die Angelscheine vor Ort in Sportgeschäften, Touristeninformationen, auf Campingplätzen oder am Kiosk, wobei die Preise je nach Ort variieren.

    Was das Küstenangeln betrifft, ist es das ganze Jahr über kostenlos, Salzwasserfische zu angeln. Einschränkungen gibt es bei Lachs, Meerforelle und Saibling.

    Eine Ausfuhrquote begrenzt die Menge an Fisch und Fischwaren, die aus dem Land ausgeführt werden darf, auf 15kg pro Person. Davon ausgenommen sind Süßwasserfische, Lachs, Forelle und Saibling.

     

    Krankenversicherung für Touristen
    Für eine Behandlung wird in Norwegen die Europäische Krankenversicherungskarte, kurz EHIC (European Health Insurance Card) benötigt. Diese erhält man auf Nachfrage von der Krankenkasse. Mit dieser Karte kann man ärztliche Behandlung und Krankenhausbehandlung in Anspruch nehmen. Es wird empfohlen, sich vor dem Urlaub bei der jeweiligen Krankenkasse über die beste Vorsorge zu informieren und ggf. eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Da manche Leistungen von dem Versicherten vor Ort vorfinanziert werden müssen, sollte man sich vom behandelnden Arzt eine Rechnung mit einer genauen Auflistung der Leistungen erstellen lassen und diese in Deutschland bei der Krankenkasse vorlegen.

    Genauere Informationen liefert die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung unter: http://www.dvka.de/oeffentlicheSeiten/UrlaubAusland/MerkblaetterUrlaub.htm → Norwegen.


    Redaktionelle Anmerkung:
    Die Recherche erfolgte sehr sorgfältig, dennoch können wir keine Gewähr für die Aktualität übernehmen. Wir empfehlen Ihnen, sich auf den angegebenen Webseiten mit den aktuellen Ständen vertraut zu machen.

Allgemeines
Das Königreich Norwegen ist mit einer Fläche von 385.178 km² das fünftgrößte Land Europas. Es grenzt im Westen an das Europäische Nordmeer, im Norden ans Eismeer und im Süden an das Skagerrak, welches Norwegen von Dänemark trennt. Im Osten grenzt Norwegen an Schweden, Finnland und Russland. Einteilen lässt sich Norwegen in fünf Landesteile: Nord-Norge, Østlandet, Sørlandet, Vestlandet und Trøndelag. Diese Hauptregionen sind in 19 Verwaltungsprovinzen, die sogenannten fylker unterteilt. Außerdem gehören zu Norwegen die Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen) im Nordpolarmeer, sowie die Insel Jan Mayen im Nordatlantik.

Norwegen ist weltweit für seine außergewöhnlichen Landschaften und die vielen Fjorde bekannt. Würde man, bei der Berücksichtigung aller Fjorde, die bis zu 200 km tief ins Landesinnere reichen, einmal die komplette Küstenlinie des Festlandes abfahren, so ergäbe sich hieraus die Hälfte des Erdumfangs. Die Fjorde sind während der Eiszeit von Gletschern geformt und später vom Meer überflutet worden. Der Sognefjord ist mit seinen 1308 m der tiefste, und mit 204 km der längste Fjord Norwegens.

Jedoch prägen nicht nur die beeindruckenden Fjorde das Bild, auffällig sind auch die sogenannten Fjelllandschaften, womit die Gebirge und Hochflächen oberhalb der Nadelwaldgrenze gemeint sind. Die größte Hochebene Europas bildet mit ca 8000 km² das in Südnorwegen gelegene Hardangervidda-Plateau. Der höchste Berg Norwegens ist der Galdhøppigen mit einer Höhe von 2469 m. Des Weiteren befindet sich in Norwegen der Jostedalsbreen, welcher mit einer Fläche von über 470 km² der flächengrößte Festlandgletscher Europas ist. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Wasserfall Kjelfossen, der mit 840 m der höchste Wasserfall Norwegens ist. Der größte See des Landes ist der Mjøsasee, der längste und breiteste Fluss die Glomma.


Charakteristisch für Norwegen sind auch die rund 150.000 kleinen Inseln vor der Küste, am bekanntesten sind hierbei die Inselgruppen der Lofoten und der Vesterålen. Diese Inseln sind manchmal nur wenige hundert Meter, manchmal bis zu 50 km breit. Für Bauern und Fischer stellen diese Strandflaten einen günstigen Siedlungs- bzw. Wirtschaftsraum dar, da sie reichlich Fischbänke sowie geschützte Häfen bieten.

 

Geschichte
Dass die Norweger eine starke Verbindung zu ihren Vorfahren haben und ein traditionsbewusstes Volk sind, zeigt sich u.a. darin, dass die Mitglieder des Königshauses noch immer Namen wie Håkon, Olav oder Magnus tragen. Die Wikingerzeit meint den ungefähren Zeitraum von 800 – 1050 n. Chr. Zu damaliger Zeit war Norwegen ein starker, wohlorganisierter Staat mit festen Handelskontakten. Die Wikinger waren seefahrende Nordmänner aus Schweden, Norwegen und Dänemark. Es bestand eine Art Völkergemeinschaft der Nordländer. Seit 874 besiedelten norwegische Wikinger Island, um die Jahrtausendwende begann die Besiedlung Grönlands unter Erik dem Roten. Sein Sohn Leif gelangte einige Zeit später an die Ostküste Nordamerikas bei Neufundland und gab dem Land den Namen Vinland, weshalb von vielen bis heute behauptet wird, dass nicht Kolumbus, sondern Leif Eriksson Amerika entdeckte. Die erste Reichssammlung erfolgte unter Harald Schönhaar (860 – 930) und wurde gefestigt unter Olav dem Heiligen, der Norwegen endgültig christianisierte und das Feudalsystem einführte. Seine Grabstätte Nidaros wurde zur bedeutendsten Wallfahrtsstätte des Nordens.

Das Mittelalter in Norwegen zeichnet sich vor allem durch die Blütezeit aus, die das Land unter Håkon IV. Håkonson (1217 – 1263) erlebte, der die Tradition von Kunst und Kultur in Norwegen einführte. Zu dieser Zeit erlebte das Land außerdem seine größte Ausdehnung als Nordatlantikmacht, Bergen wurde aufgrund des Trockenfischexports die bedeutendste Handelsstadt Norwegens. Allerdings bereitete die Hanse Norwegen bald Schwierigkeiten und nutzte den Getreidemangel des Landes für wirtschaftliche und politische Privilegien. 1349 wurde über Bergen die Pest eingeschleppt, welcher etwa ein Drittel der Bevölkerung zum Opfer fiel.

1397 erlangte Königin Margarete, Frau Håkons VI. und Tochter des Dänenkönigs Waldemar Atterdag, mit der Kalmarer Union den Zusammenschluss Norwegens, Schwedens und Dänemarks. Die Union hatte bis 1523 Bestand, danach wurde Norwegen eine Provinz Dänemarks. 1536 wurde die Reformation in Norwegen durchgesetzt. Im 17. Jahrhundert wurde die Hanse schwächer und Handel und Gewerbe in Norwegen blühten wieder auf.

Am 17. Mai 1814 wurde Christian Friedrich von Dänemark, Statthalter in Norwegen, zum Erbkönig von Norwegen gewählt, es wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Der 17. Mai wurde zum norwegischen Nationalfeiertag erklärt. Anschließend war Norwegen mit Schweden durch eine Personalunion verbunden. Die Mehrheit des Landes stimmte für Norwegens Unabhängigkeit, die einstimmig angenommene Verfassung machte das Land zu einer konstitutionellen Monarchie und Prinz Frederik wurde zum König gewählt. Nachdem kurze Zeit später Krieg gegen Schweden geführt wurde, wählte man den schwedischen König Karl XIV. Johan zum norwegischen König, der den Norwegern jedoch weitestgehend ihre Verfassung ließ. Aufgrund der verhältnismäßig langsamen wirtschaftlichen Entwicklung in Bezug auf die zügigen demographischen Veränderungen, entstand im 19. Jahrhundert das sogenannte Amerikafieber, viele Norweger wanderten nach Kanada und in die Staaten aus.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in einer Volksbefragung der eindeutige Wunsch nach der Unionsauflösung deutlich. 1905 legte Oskar II. schließlich die norwegische Krone nieder. Nach der Unionszeit kamen viele politische, ökonomische und soziale Reformen. 1884 entstand die Partei der Liberalen, die Partei der Konservativen sowie die Norwegische Arbeiterpartei. 1913 erhielten die Frauen allgemeines Wahlrecht, 15 Jahre nach den Männern.

Während des ersten Weltkriegs erklärten Norwegen, Schweden und Dänemark ihre Neutralität. Vom zweiten Weltkrieg sollten die nordischen Länder jedoch nicht verschont bleiben. Am 9. April 1940 erfolgte der Überfall auf Norwegen. Vidkun Quisling, von Hitler zum Staatsminister einer nationalen Regierung ernannt, forderte zwar die Aufgabe des Widerstandes gegen die Deutschen, weshalb sein Name weltweit als Synonym für Verräter im Dienste einer fremden Macht steht. Dennoch wurde der norwegische Widerstand zunächst noch größer. Am 7. Juni desselben Jahres gaben der König und die Regierung schließlich den Kampf auf und planten weitere Kriegsmaßnahmen von Großbritannien aus. In den nächsten Jahren leisteten die norwegischen Bürger passiven Widerstand. Die Kapitulation der Deutschen wurde am 7. Mai 1945 bekanntgemacht. Bis zum Ende des Krieges hatten rund 40.000 Norweger in KZ's gesessen, mehr als 10.000 Menschen wurden getötet oder kamen um. Am 7. Juni 1945, genau fünf Jahre nach Exilbeginn, kehrte der König nach Norwegen zurück.

Das moderne Norwegen basiert auf einer Verfassung, die auf dem Grundgesetz aus dem Jahre 1814 beruht. Der norwegische König trägt als Staatsoberhaupt eine repräsentative Funktion. 1994 sprachen sich knapp 53 % gegen die norwegische EU-Mitgliedschaft aus, dank des EWR- Abkommens ist es dem Land jedoch möglich, gleichberechtigt mit anderen Ländern auf dem europäischen Markt zu konkurrieren.

 

Staatsform
Das seit 1905 selbstständige Königreich Norwegen ist, basierend auf der Verfassung von 1814, eine konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischen Zügen. Seit 1991 ist König Harald V. das norwegische Staatsoberhaupt. Der König wird durch die Mitglieder der Regierung beraten, welche aus dem Ministerpräsidenten und 18 Ministern, dem sogenannten Staatsrat, besteht. Dieser Staatsrat setzt sich aus neun Frauen und neuen Männern zusammen. Zudem ist der König Oberbefehlshaber der bewaffneten Streitkräfte. Dennoch trägt das Staatsoberhaupt größtenteils eine repräsentative Funktion und hat ein begrenztes Einspruchsrecht gegenüber den Gesetzesbeschlüssen des Parlaments, welches über dem Staatsrat steht. Dieses Parlament, das Storting, besteht aus 169 Abgeordneten, die durch eine direkte und geheime Verhältniswahl für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt werden. Norwegen ist außerdem in 19 Regionen (Fylke) und rund 430 Kommunen eingeteilt. Diese stellen Selbstverwaltungskörperschaften dar. Die Kommunalwahlen finden um zwei Jahre versetzt zu den Parlamentswahlen statt. Trotz dieser zum Teil dezentralen staatlichen Verwaltung sind in Norwegen traditionelle Werte wie Solidarität und Zusammengehörigkeit von großer Bedeutung.

 

Demographische Struktur
Das Königreich Norwegen hat ca. 5,1 Mio. Einwohner. Die Verteilung liegt durchschnittlich bei 14 Einwohnern pro km², jedoch ist hierbei zu beachten, dass einige Gebiete weitaus dünner besiedelt sind als andere. Dass die Küstengebiete sich als besonders wichtiger Wirtschafts- und Lebensraum erweisen, wird dadurch deutlich, dass rund 4/5 der Gesamtbevölkerung in unmittelbarer Küstennähe wohnen. Die Bevölkerungsdichte ist um den Oslofjord herum etwa 100 Mal höher als in der nördlichen Provinz Finnmark. Eine große Bevölkerungskonzentration herrscht ebenso im westlichen Rogaland und um Trondheim herum.

Die Lebenserwartung der Männer liegt in Norwegen bei 80 Jahren, die der Frauen bei 84 Jahren. Die Altersstruktur des Landes führt zu einer hohen Versorgungslast der Gesellschaft. 18% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre, 16% über 65 Jahre alt. Eine weitere Herausforderung liegt darin, die Besiedlung in den ausgedehnten und unwirtlichen Räumen aufrechtzuerhalten und vor allem der Bevölkerung im Norden des Landes einen ebenso guten Lebensstandard wie in den dichter besiedelten Landesteilen bieten zu können. Vor allem der hohen Geburtenrate im Norden, die weit über dem Landesdurchschnitt liegt, ist es zu verdanken, dass keine vollkommene Entvölkerung des Nordens stattgefunden hat. Der Umzug in die zentralen Gebiete wie Oslo oder Trondheim war vor allem für junge Leute lange Zeit lang verlockend, um dem fast achtmonatigen Winter, der Kälte und dem harten Leben am Polarkreis zu entkommen.

Die Finnmark, für die diese Lebensbedingungen charakteristisch sind, ist die Heimat eines Großteils der samischen Bevölkerung, die auch als Lappen bezeichnet werden, welches jedoch von ihnen selbst als negativ konnotiert gilt. Die Samen stellen eine ethnische Minorität und ein eigenes Volk dar, sind jedoch norwegische Mitbürger.

Über 97% der Bevölkerung ist norwegischer Abstammung, der restliche Teil hat meist schwedische, dänische oder amerikanische Wurzeln.

Die Amtssprache des Landes ist Norwegisch, das jedoch in zwei Schriftsprachen unterteilt ist: Bokmål und Nynorsk. Die Samen haben ihre eigene Sprache, die mit dem Finnischen, Estnischen und Ungarischen verwandt ist.

Fast 80% der Einwohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an, ca. 2% der römisch-katholischen Kirche. Vertreten sind zudem der Islam, Buddhismus, Hinduismus und einige andere Glaubensgemeinschaften. 12% der Einwohner gehören keiner Religion an.

 

Das Gesundheitssystem
Das norwegische Gesundheitswesen wird durch die verpflichtende Mitgliedschaft der Bürger in der staatlichen Sozialversicherung finanziert. 1967 entstand der allgemeine nationale Versicherungsfond, in den Arbeitnehmer und Freiberufler z.B. knapp 8% ihres Bruttoeinkommens einzahlen. Des Weiteren fließen in den Versicherungsfond Steuern, die von den Gemeinden erhoben werden. Jede Gemeinde ist verpflichtet, eine Primärarztversorgung anzubieten. Zudem müssen Hauskrankenpflege, Alters- und Pflegeheime, Mutterberatungen sowie andere Dienste zur Verfügung gestellt werden.

In Norwegen gilt das Prinzip der Gleichbehandlung. Jeder Patient soll, unabhängig von seinem Einkommen, die Möglichkeit auf eine angemessene Behandlung bekommen. Die Bürger des Landes sind sich größtenteils darüber einig, dass der öffentliche Sektor eine besondere Verantwortung für arme, kranke, alte oder behinderte Menschen trägt. Der allgemeine nationale Versicherungsfond finanziert somit nicht nur Gesundheitsleistungen, sondern auch Arbeitslosenunterstützung, Pensionen und Krankengeld.

Die Patienten bezahlen für einen Besuch beim Hausarzt ungefähr 15€ Eigenanteil. Die Behandlungskosten beim Facharzt werden von der Krankenkasse nur dann übernommen, wenn der Hausarzt den Patienten an einen Facharzt verwiesen hat. Das Freikartensystem sieht vor, dass der Staat die Kosten für ärztliche Leistungen und lebensnotwendige Medikamente übernimmt, die den Betrag von circa 200€ pro Jahr überschreiten. Somit sind alle weiteren medizinischen Leistungen ab diesem Betrag für den Patienten kostenfrei. Der nationale Versicherungsfond erstattet außerdem die Medikamente für chronisch Kranke und Krebspatienten.

Die Kliniken und Praxen des Landes sind grundsätzlich Eigentum des Staates, dennoch gibt es auch die Möglichkeit, private Praxen zu gründen. Der größte Teil der Allgemeinmediziner arbeitet in Gruppenpraxen. Fachärzte bzw. Spezialisten arbeiten nur in Krankenhausambulanzen. Eine Behandlung beim Facharzt ist, mit Ausnahme des Gynäkologen, nur per Überweisung möglich. Seit 2001 haben die Patienten die Möglichkeit, frei zu wählen, in welchem Krankenhaus sie behandelt werden möchten. In öffentlichen Krankenhäusern ist eine Behandlung von Privatpatienten jedoch nicht gestattet. Das Problem des norwegischen Gesundheitssystems ist, dass sich oft lange Wartelisten ergeben, weshalb die sogenannte Patientenbrücke nach Kiel entstanden ist. Dies bedeutet, dass viele norwegische Bürger sich in Deutschland operieren lassen, wenn sie in Norwegen zu lange auf einen Termin warten müssen. Die Wartezeit ist heutzutage nicht mehr gesetzlich geregelt, sondern wird vom jeweiligen behandelnden Arzt festgelegt.

Da es Ende der 1990er Jahre einen hohen Ärztemangel in Norwegen gab, hatten ausländische Ärzte damals gute Chancen, in Norwegen einen Job zu bekommen. Daher sind heute rund 15% der Ärzte ausländischer Herkunft.

In Norwegen gibt es vier Universitäten, die das Medizinstudium anbieten, nämlich in Oslo, Bergen, Trondheim und Tromsö. Jedoch ist die Zahl der Bewerber ungefähr 5-mal so hoch wie die Anzahl der Studienplätze. Das Medizinstudium dauert bis zu sechseinhalb Jahre und enthält einen weit höheren Praxisanteil als in Deutschland. Daran schließt ein 18-monatiges Praktikum an, welches sowohl im Krankenhaus, als auch in der Primärversorgung absolviert wird. Die Weiterbildung zum Facharzt dauert hiernach weitere 5-6 Jahre.

 

Das Bildungssystem
Das Motto des norwegischen Bildungssystems lautet 'Bildung für alle'. Diese angestrebte Chancengleichheit zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass Einwandererkinder im Schulalter kostenlose Sprachkurse besuchen können, die von der jeweiligen Kommune angeboten werden. Auch Flüchtlinge können kostenlose Sprach- und Integrationskurse für Erwachsene wahrnehmen. Die samische Minderheit hat außerdem ein offizielles Recht auf Samischunterricht, sofern die Personen in samischen Gebieten leben oder die betroffene Gruppe sich aus mindestens zehn Personen zusammensetzt.

Die Schulpflicht wurde in Norwegen im Jahr 1739 eingeführt. Nachdem die Dauer der Schulpflicht zunächst bei sieben Jahren lag, wurde sie 1997 auf zehn Jahre festgesetzt. Heute ist jede Stadt oder Kommune für die Verwaltung und den Unterhalt der Pflichtschulen verantwortlich, für die weiterführenden Schulen ist die jeweilige Region zuständig.

Die Vorschule übernimmt die Betreuung der ein- bis fünfjährigen Kinder und ist dem deutschen Kindergarten ähnlich. Danach beginnt mit der Grundschule die zehnjährige Schulpflicht. Ab der 1. Klasse wird bereits Englisch unterrichtet, in der 8. Klasse stehen bei der Wahl der zweiten Fremdsprache Deutsch, Französisch und Spanisch zur Auswahl. Die Grundschule gliedert sich in die Primärstufe von Klasse 1-7 und die Sekundarstufe I. von Klasse 8-10. Daran knüpft die Sekundarstufe II an. Das bedeutet, dass man entweder an weiterführenden Schulen innerhalb von drei Jahren die Hochschulreife erlangen, oder alternativ eine vierjährige Berufsausbildung absolvieren kann. Hierbei erfolgt die Ausbildung in den ersten beiden Jahren an einer Berufsschule, woran in der zweiten Hälfte die praktische Phase im Betrieb anschließt. Die Auszubildenden können während dieser Zeit zusätzliche Kurse belegen, um gleichzeitig die Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen. Die Möglichkeit, eine der weiterführenden Schulen zu besuchen, wird von dem überwiegenden Teil der norwegischen Schüler in Anspruch genommen.

In Norwegen gibt es 38 öffentliche, sowie 32 private Hochschuleinrichtungen. Die norwegischen Studierenden haben Anspruch auf einen Ausbildungskredit. In der Regel fallen keine Studiengebühren an, jedoch gibt es einige Ausnahmen bei bestimmten Ausbildungsprogrammen oder dem Besuch von privaten Einrichtungen.


Die Universität Oslo ist mit über 30.000 Studenten die größte des Landes. Sie ist außerdem die beste nationale Universität und belegt im internationalen Ranking den vierten Platz der besten nordischen Universitäten.

Klima
Zunächst mag man davon ausgehen, dass einen in Norwegen bloß eisige Winter und ebenfalls kühle Sommer erwarten, schließlich liegt das Land auf ungefährer Höhe mit Grönland. Jedoch bietet Norwegen eine herrliche Wettervielfalt, die vor allem deshalb entsteht, weil das Land sich über ganze 13 Breitengrade erstreckt. Während beispielsweise an der Südküste über 4 Monate im Jahr Temperaturen über 10°c herrschen, ist dies nördlich der Lofoten gerade mal an ca. 60 Tagen der Fall. Die Wettervielfalt spiegelt sich besonders in Lappland, also im Norden des Landes wieder, wo man im Winter mit Tiefsttemperaturen von über -30°c rechnen muss, den Sommer im Binnenland Mitte Juli jedoch bei herrlichen +30°c genießen kann. Am größten sind die Temperaturunterschiede zwischen Nord und Süd im Frühling, ebenso wie die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.


Das Wetter unterscheidet sich jedoch nicht nur im Nord-Süd-Verhältnis, besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Osten und Westen des Landes. Die Skanden, das Gebirge, das die Küste des Landes vom Osten trennt, halten das Binnenland trocken, sorgen jedoch für eisige Winde. Während im Binnenland die Winter sehr kalt sind und der größte Teil des Landes mit Schnee bedeckt ist, hat man an Norwegens Küstengebieten milde Winter, die durch den Golfstrom im Atlantik verursacht werden und sich eher durch Regen und Sturm auszeichnen. Auf die Stadt Bergen und Umgebung fallen Niederschläge mit einem Jahresmittel von ca. 2.000 mm an rund 240 Tagen im Jahr. Das Januarmittel für Bergen beträgt beispielsweise +1,7°c, während zu dieser Zeit im kontinental geprägten Osten in Lillehammer -8°c herrschen.


Auch im Herbst gibt es Temperaturunterschiede zwischen dem Küstenstreifen und dem östlichen Teil, da die Temperaturen im Inneren des Landes schneller fallen. Mit dem Herbstbeginn fängt außerdem die beliebte Pilz- und Beerensaison in Norwegen an.


Im Winter fasziniert das Polarlicht, auch genannt Nordlicht, die Menschen in Norwegen. Häufig ist das dämmrige, gemütliche, meist gelb-grüne Licht als ruhender Bogen mehrere Stunden in ca. 100 km Höhe am Himmel zu sehen. Damals wurden die Lichterbögen in Mythen und Märchen als blinkende Schilde erklärt, auf denen die Seelen der gefallenen Krieger nach Walhall – die Halle der im Kampf Gefallenen - gelangen sollten.


Auch das Phänomen der Mitternachtssonne oberhalb des Polarkreises begeistert Norwegenbesucher immer wieder. Der Polartag, nämlich der 21. Juni, dauert dort 24 Stunden. An diesem Tag bleibt die Sonne über dem Horizont und verleiht dem Norden eine längere Sonnenscheindauer als dem Süden. Weiter nördlich in Bodø ist die Mitternachtssonne vom 7. Juni bis zum 8. Juli zu sehen, am Nordkap, dem nördlichsten Besichtigungspunkt Europas, kann man sie je nach Bewölkung sogar von Mitte Mai bis Ende Juli beobachten. Der Wechsel von Polartag und -nacht entsteht durch die Schrägstellung der Erdachse: das gesamte Nordpolargebiet ist im Sommer der Sonne zugewandt, während das Südpolargebiet kein Licht erhält. Im Winter sind diese Beleuchtungsverhältnisse genau umgekehrt, weshalb die Wintermonate auch mørketid, also Dunkelzeit, genannt werden.


Auf jeden Fall sollte der Reisekoffer sowohl für aufregende Schneewanderungen, als auch für den Badespaß im Sommer gerüstet sein, denn Norwegen ist mit seiner Wettervielfalt zu jeder Jahreszeit eine Reise Wert.

 

Fauna & Flora
Norwegen ist zu einem Viertel mit Wald bedeckt. Aufgrund der vergangenen Eiszeiten, die große Teile der Flora und Fauna zerstört haben, sowie der relativ kurzen und kühlen Sommer, ist die Pflanzenwelt des Landes verhältnismäßig artenarm. Die vorhandenen Pflanzenarten sind jedoch perfekt an die Gegebenheiten angepasst. Das Land ist zu 70% von Nadelwäldern bedeckt, welche im Norden vorherrschend sind. Im Süden kennzeichnen Laub- und Mischwälder mit Buche, Ahorn und Eiche die Landschaft. Die Westküste ist klimatisch begünstigt, weshalb die Laub- und Mischwaldzone hier weit nordwärts reicht. Im borealen Nadelwaldgebiet, also der nördlichsten Vegetationszone, in der das Waldwachstum möglich ist, gibt es moos- und flechtenreiche Fichten- und Kiefernbestände. Diese Nadelbäume sind perfekt an das raue Klima angepasst. Die an die Taiga anknüpfende Übergangszone ist vor allem von Fjellbirken geprägt. Fjell bezeichnet die Landschaften oberhalb der Waldgrenze. Im nördlichen Teil Norwegens befindet sich die arktische Region, in der die Vegetationsperiode mit drei Monaten ziemlich kurz ausfällt. Hier findet man kälteunempfindliche Sträucher und Moosarten, die trotz dieser kurzen Vegetationsdauer in der sogenannten Tundra, dem Gebiet jenseits der polaren Baumgrenze, wachsen können.

Den Höhenrekord für Blütenpflanzen in Nordeuropa erzielt der Gletscher-Hahnenfuß, der bis zu einer Höhe von 2370m im Fjell zu finden ist. Außerdem sehr gut an die Bedingungen der schneebedeckten Böden angepasst ist die Krautweide.

Ein besonderes Schauspiel wird dem Norwegenliebhaber im Herbst geboten, wenn durch die Leuchtkraft der Zwergstrauch-Heiden und Birkenwälder die Fjell-Landschaften in wundervollen Gelb-, Rot- oder Orangetönen erstrahlen. Bei einem Ausflug ins Fjell empfiehlt es sich jedoch, zu den Gummistiefeln zu greifen, da man durch viele Bäche und Moore stapft. Norwegen hat über 800 Arten an Moosen und über 12.000 Arten von Flechten zu bieten.

Norwegens Tierwelt hat aufgrund der speziellen Wetter- und Nahrungsverhältnisse zwar keinen riesigen Artenreichtum, aber dafür einige tolle, außergewöhnliche Tierarten zu bieten. Die größte Bedrohung für die Tierwelt besteht in den Umweltveränderungen. Ende der 1980er Jahre standen in Norwegen der Wolf, der Salamander und vier Vogelarten auf der Liste der bedrohten Tiere, außerdem viele weitere auf der Liste der schutzwürdigen Tierarten. Zum Glück haben sich einige Bestände inzwischen erholt, wie z. B. der Seepapagei. Für diese und unzählige andere Vögel stellen die Kliffe und Vogelfelsen der Lofoten ein wahres Paradies dar. Bedingt durch den Fischreichtum an Norwegens Küsten nisten hier u.a. Seeschwalben, Austernfischer und Kormorane.

Leider wurde der Wolf fast ausgerottet, weshalb in Norwegen nunmehr eine Gruppe von wenigen Tieren existiert und zwischen Hedmark und Värmland in Schweden umherzieht.

Am faszinierendsten ist für den Norwegenbesucher noch immer der Elch, der in Form eines Aufklebers im Anschluss an einen Skandinavienurlaub auf vielen Autos zu finden ist. Elche leben zahlreich in den Wäldern Norwegens, allerdings kann man ihnen auch auf Straßen, vor allem im Süden und Westen des Landes, begegnen.

Auch das Ren zählt zu den Tieren des Nordens. Rentiere gehören zur Familie der Hirsche und werden von den Samen gezüchtet. Freilebende wilde Rentiere gibt es vor allem in der Hardangervidda. Diese Hochebene wird außerdem von Lemmingen als Lebensraum bevorzugt. Diese etwa 15 cm großen Wühlmäuse müssen aufgrund von Nahrungsmangel oft lange Wanderungen zurücklegen, die viele Tiere leider nicht überleben.

Im Dovrefjell trifft man auf den Moschusochsen. Diese grönländische Rasse, die komischerweise mit der Gattung der Ziegen und Schafe verwandt ist, wurde nach dem zweiten Weltkrieg erneut in Norwegen angesiedelt. Moschusochsen können bis zu 400kg schwer werden, haben dunkelbraunes Fell, weiße Haare auf Stirn und Oberkopf und gelbliche Hörner. Obwohl diese niedlichen Tiere nicht größer als ein Shetland-Pony werden, ist bei der Begegnung mit einem Moschusochsen Vorsicht geboten.

Ein weiterer pelziger Zeitgenosse ist der Braunbär, der das Leben in bewaldeten Gebirgsregionen bevorzugt. In vereinzelten Gebieten Norwegens leben heute noch etwa 30 Braunbären, die dem Menschen meist nur dann wirklich gefährlich werden, wenn sie verletzt sind oder sich ernsthaft bedroht fühlen.

In den Flüssen des Landes tummeln sich Lachse und Forellen, im Meer außerdem Kabeljaue, Heringe und Makrelen. Mit etwas Glück kann man an den Küstenregionen auch Robben, Wale und Seehunde beobachten.

Das einzige giftige Tier in Norwegen ist die Kreuzotter. Für Erwachsene ist ein Biss zwar nicht tödlich, sondern meist nur sehr schmerzhaft, dennoch sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Besonders wichtig ist eine schnelle Behandlung für Kinder und ältere oder kranke Menschen, für die ein Kreuzotternbiss lebensbedrohlich sein kann.


Als lästig erweisen sich die Mücken, die sich im Landesinneren gerne an großen Wasserflächen und Sumpfgebieten tummeln, so z. B. auf der Hardangervidda. Wer im Urlaub von diesen Insekten verschont bleiben möchte, hält sich am besten an den Küstengebieten auf oder deckt sich im Voraus mit den bewährten norwegischen Insektenabwehrmitteln ein, um den perfekten Urlaubsspaß zu garantieren.

Kulinarisches
Das norwegische Angebot an Speisen zeichnet sich aufgrund der langen und wichtigen Fischereitradition vor allem durch Fischgerichte aus. Hierbei überzeugt Norwegen nicht nur mit einer großen Auswahl, sondern auch mit der international geschätzten Qualität. Aber auch einige Fleischgerichte gehören auf die Liste der landestypischen Speisen. Viele Gerichte, vor allem geräuchertes Fleisch und getrockneter Fisch, sind auf die Wikingertradition zurückzuführen, als haltbare Lebensmittel für lange Reisen benötigt wurden.

Zu den typischen Fischgerichten gehört der norwegische Lachs, der in vielen verschiedenen Variationen, z. B. gekocht, geräuchert, gebraten oder gebeizt zubereitet werden kann. Somit ist es auch kein Wunder, dass im Land des Zuchtlachses sogar bei McDonalds manchmal laksburgere (Lachsburger) auf der Speisetafel zu finden sind. Vor allem gravet laks, der mindestens zwei Tage in eine Beize aus Salz, Pfeffer, Zucker und Dill eingelegt wird, gehört zu den Lachsspezialitäten.

Auch beim marinierten oder eingelegten Hering, norwegisch sild, stehen verschiedene Variationen zur Verfügung, je nachdem ob man mehr Appetit auf Senf-Soße oder eine süß-saure Soße hat. Die reker sind Garnelen, die gerne auch mal an einem rekekveld, deutsch „Garnelenabend“, in gemütlichem Beisammensein geschält und anschließend beispielsweise mit Brot und Zitrone oder in Knoblauch gebraten verspeist werden. International beliebt ist vor allem der Stockfisch, norwegisch tørrfisk. Besonders gern wird der Stockfisch in Salzlauge und Wasser geweicht. Diese Spezialität, auch lutefisk genannt, erfreut sich vor allem an Weihnachten großer Beliebtheit.

Zwei weitere Gerichte, die häufig zu Weihnachten auf den Tisch kommen, sind pinnekjøtt, geräuchertes oder getrocknetes Hammelfleisch mit Kohl oder Kartoffeln, und ribbe, Rippchen vom Schwein. Zu den Nationalgerichten zählen auf jeden Fall die kjøttkaker, dies sind Fleischklöße bzw. Frikadellen in brauner Soße. Frikadellen gibt es nicht nur mit Fleisch, sondern auch mit Fisch, diese heißen dann fiskeboller.

Bei der Hausmannskost fårikål handelt es sich um Lammfleisch in Kohl, hierzu werden gerne Kartoffeln serviert. Neben diesen Gerichten gibt es auch eine große Auswahl an Suppen und Eintöpfen, wie z. B. lapskaus mit viel Gemüse und Fleisch. Wer in Norwegen mal etwas ganz anderes probieren möchte, kann in einigen Restaurants auch Elch-, Rentier- oder Walfleisch bestellen.

Zu den typischen Brotsorten gehört das norwegische flatbrød, ein dünnes, hartes Fladenbrot, ähnlich wie Knäckebrot, das besonders haltbar ist. Die weiche Variante des Fladenbrots heißt lefse und wird aus Kartoffeln und Mehl hergestellt. Typisch norwegisch ist auch der geitost oder brunost, ein karamellisierter, süßlicher Ziegenkäse, der aus Molke hergestellt wird und von brauner Farbe ist.

Zu den beliebten traditionellen Süßspeisen gehört zunächst rømmegrøt, ein aus dickem Sauerrahm und Mehl oder Grieß gekochter Brei, der mit Zimt und Zucker sowie je nach Geschmack mit Rosinen gegessen wird. Der norwegische Milchreis, risgrøt, wird ebenfalls mit Zimt und Zucker, Äpfeln oder Mandeln verfeinert. Typisch für Norwegen sind die multebær, deutsch Moltebeeren, die hauptsächlich in Nordeuropa wachsen und beispielsweise mit Sahne zum Nachtisch serviert werden.
  
Generell ist über die norwegische Esskultur zu sagen, dass sich die Mahlzeiten etwas von denen in Deutschland unterscheiden. Der Tag beginnt mit einem üppigen Frühstück, norwegisch frokost. Zum Mittag, dem lunch, nimmt man lediglich eine Kleinigkeit oder ein paar Scheiben Brot zu sich. Die Hauptmahlzeit heißt in Norwegen middag und findet als frühes Abendessen zwischen 17 und 18 Uhr statt. Gegen 21 Uhr folgt dann meist noch eine kleinere Mahlzeit, aftensmat genannt, die häufig aus Kaffee und Kuchen besteht. Kaffee ist das beliebteste Getränk der Norweger und wird zu jeder Tageszeit gerne getrunken. Aber nicht nur für seinen enormen Kaffeekonsum ist Norwegen bekannt, auch das norwegische Bier, øl, ist bei Einheimischen und Touristen beliebt.

Eine sehr bekannte norwegische Spirituose, die auch gern zu einigen Fisch- und Fleischgerichten gereicht wird, ist das auf Kartoffeln basierende Linie Aquavit. Dieser Schnaps wird während seines Reifungsprozesses in Fässern extra über den Äquator (daher Linie) und wieder zurück verschifft. Mehreren Legenden zufolge kommt auf der Reise wohl durch die ständige Bewegung und die Temperaturunterschiede der feine Geschmack des Aquavit zustande.

Auch wenn die norwegische Küche so manchem zunächst etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, stehen genügend verschiedene Gerichte zur Auswahl, damit jeder auf seine Kosten kommt. Egal ob Fischesser oder Süßspeisenliebhaber, das ein oder andere Rezept wird nach dem Urlaub sicherlich ins eigene Kochbuch aufgenommen!

Kontinent Europa
Amtssprache Norwegisch (versch. Dialekte möglich)
Kennzeichen N
Nationalfeiertage

17. Mai (Verfassungstag)

Fläche über alle Inseln 323.802 km2
Geografische Lage 5 - 31 ° östliche Länge 58 - 71 ° nördliche Breite
Hauptstadt Oslo (liegt....)
Zeitverschiebung MEZ +1 Stunde
Höchste Erhebung Galdhopiggen 2.469m
Mittlere Temperatur Januar -2º C / Juli 22º C
Bevölkerungswachstum 0.949 % 
Bevölkerungsdichte 13 Einwohker pro km2 
Staatsoberhaupt König Harald V (seit 1991) 
Staatsform  Monarchie (seit 1905), 169 Abgeordnete
Regionale Gliederung 19 Provinzen (Fylker) 

Netzspannung 220 V, 50Hz 
Jährliche Niederschlagsmenge -
Einwohner (2017) 4.700.000
Größte Stadt Oslo (575.475 Einwohner)
Internationale Telefonvorwahl +47
Mittlere Lebenserwartung

-

Analphabeten unter 0,1 %
Ethnische Gruppen

Norweger 94,4 % / Samen 0,5 % / Andere 2 %

Mittleres Jahreseinkommen - US$
Währung

Norwegische NOK / 1 NOK = 100 Øre

Wichtigste Importgüter -
Wichtigste Exportgüter

-

Sektoren der Wirtschaft 

-

Internet-Kennung .no 

Einreisebestimmungen
Als Staatsbürger eines EU/EWR- oder Schengen-Landes, kann man sich bis zu 3 Monate ohne Registrierung in Norwegen aufhalten. Für deutsche Staatsbürger reicht der Reisepass, Personalausweis oder ein vorläufiger Personalausweis. Dasselbe gilt für die Ein- und Ausreise nach Spitzbergen. Kinder von 0-16 Jahren benötigen einen eigenen Kinderausweis (Pass) mit Lichtbild.


Weitere Informationen, u. a. zu Aufenthalten, die länger als 3 Monate dauern, gibt es unter: http://www.norwegen.no/travel/pass_und_visum/

Zollbestimmungen und Informationen zur Einreise mit Tieren finden sich unter: http://www.norwegen.no/travel/zoll/

 

Botschaften
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Oscars gate 45
N-0244 Oslo
Tel.: (+47) 23 27 54 00
Fax: (+47) 22 44 76 72
Email: info@oslo.diplo.de
Besuchszeiten: Mo-Fr: 8.30-11.30 Uhr
Telefonisch: Mo-Do: 8-12 Uhr und 13-15.30 Uhr, Fr: 8-12 Uhr
Bereitschaftsdienst: (+47) 90 85 08 02
Homepage: http://www.oslo.diplo.de/Vertretung/oslo/de/Startseite.html


Königlich norwegische Botschaft
Rauchstraße 1
10787 Berlin
Tel.: (+49) 30 50 50 58 600
Fax: (+49) 30 50 50 58 601
Email: emb.berlin@mfa.no
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-16 Uhr
Konsularabteilung: Mo-Fr: 9-12 Uhr
Homepage: http://www.norwegen.no/Embassy/

 

Mit dem Auto unterwegs
Zunächst die fährfreie Variante: Man fährt auf der A7 Richtung Flensburg nach Dänemark, biegt dann in Dänemark auf die E20 Richtung Kopenhagen ab. Zunächst überquert man per Brücke den Großen Belt (www.storebaelt.dk). Danach gelangt man über die Öresundbrücke (www.oresundsbron.com) von Kopenhagen nach Malmö in Schweden (Achtung Maut bei Überquerung der Brücken). Nach Oslo sind es von hier noch ca. 600km mit dem Auto.

Fährverbindungen: Mit einer Fähre gelangt man von Puttgarden nach Rødby in Dänemark. Im Anschluss kann man entweder den Öresund per Brücke oder mit der Fähre von Helsingør nach Helsingborg überqueren. Wer nicht extra nach Schweden möchte, kann auch mit einer Fähre von Kopenhagen nach Oslo fahren.

Eine weitere Variante ist die Fahrt mit der Color Line von Kiel nach Oslo (20 Stunden). Die Preise sind zwar relativ hoch, aber man spart sich die lange Autofahrt.

Eine weitere Möglichkeit ist, von Hamburg bis Norddänemark ca. 500km mit dem Auto zurückzulegen und von Norddänemark mit der Fähre nach Norwegen überzusetzen. Von Hirtshals fahren Fähren nach Langesund, Larvik und Kristiansand oder nach Stavanger und Bergen im Westen. Von Frederikshavn fährt außerdem eine Fähre nach Oslo. Bei allen Fähren wird eine rechtzeitige Buchung bis zu 2-4 Monate vor der Abreise empfohlen. Geschwindigkeiten und LichtpflichtDie zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften liegt bei 80 km/h. Auf einigen ausgeschilderten Schnellstraßen darf man 100 km/h, auch hier gelten für Busse, Campingmobile und Autos mit Anhänger jedoch nur 80 km/h. Falls nicht anders beschildert, gilt auch auf Autobahnen, norw. motorvei, das Tempolimit 80. Gespanne mit ungebremstem Anhänger (Gewicht über 300 kg) dürfen höchstens 60 km/h fahren. Innerhalb geschlossener Ortschaften gilt wie in Deutschland Tempo 50, in Wohngebieten Tempo 30.

Das Überschreiten des Tempolimits kann eine Geldstrafe bis zu 7800 NOK (rund 1000€) nach sich ziehen. In ernsteren Fällen werden sogar Gefängnisstrafen auferlegt. Wer 6 km/h zu schnell fährt, kann bereits mit einer Strafe von 100€ rechnen. 20 km/h zu schnell werden mit einem Bußgeld von rund 400€ bestraft. Auch das Überholverbot (Strafen von rund 600€) sollte in Norwegen strengstens beachtet werden, genauso wie die Gurtpflicht und das Handyverbot am Steuer. Die Promillegrenze liegt bei 0,2 Promille. Anders als in Deutschland herrscht in Norwegen auch tagsüber die Lichtpflicht! Auch hierauf müssen Autofahrer also achten, um einem Bußgeld von knapp 200,-- € zu entgehen.

Besondere Vorsicht gilt bei Kühen, Schafen, Ziegen und anderen tierischen Verkehrsteilnehmern, da diese gern einmal überraschend die Straße überqueren oder am Wegesrand grasen! TankenNorwegen hat eine hohe Tankstellendichte, die nach Norden hin jedoch geringer wird. Deshalb sollte man das Auto am besten noch einmal volltanken, bevor man in abgelegenere Regionen fährt und ggf. einen Notfallkanister dabei haben. Die Preise können in solchen Regionen zudem etwas höher liegen als in dichter besiedelten Gegenden. Die Öffnungszeiten der meisten Tankstellen sind von 7 bis 22 Uhr, an Wochenenden haben einige geschlossen. Es sollte immer genügend Bargeld mitgeführt werden, da einige Tankstellen keine Kreditkarten akzeptieren.

Hinweis: Der Dieselkraftstoff „avgiftsfri“ darf nur von bestimmten gewerblichen Fahrzeugen Norwegens getankt werden. Touristen sollten also zum normalen, teureren Dieselkraftstoff greifen, um keine Geldstrafe zahlen zu müssen. MautgebührenAlle Fahrzeugführer müssen auf norwegischen Mautstraßen eine Gebühr, norw. bompenge, bezahlen. Es gibt zwei verschiedene Tarife: leichte Fahrzeuge bis zu 3,5 t und schwere Fahrzeuge über 3,5 t. Motorräder sind nicht mautpflichtig. Mautzahlungen dienen der Finanzierung von Straßen, Brücken, Tunneln und in Einzelfällen von öffentlichem Transport.

Die meisten Mautstraßen sind mit einem sogenannten AutoPASS-System ausgestattet, das die Abbuchung automatisch vornimmt. An diesen Mautstationen muss also nicht angehalten werden. An einigen Mautstationen muss man jedoch anhalten und manuell bezahlen. Sie sind durch das Schild Manuell gekennzeichnet. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Mautgebühren zu bezahlen:

1. AutoPASS-Stationen können ohne anzuhalten passiert werden, das Kennzeichen wird fotografiert (falls man keinen AutoPASS-Chip besitzt). Der Fahrzeughalter erhält die Rechnung per Post. Diese kann per Onlinezahlung mit der Kreditkarte beglichen werden.

2. Die Kreditkarte kann für 1 NOK registriert werden. AutoPASS-Stationen können ohne anzuhalten passiert werden. Nach jeder Durchfahrt einer Station wird von der Kreditkarte automatisch ein vorausgezahlter Betrag in Höhe von 300 NOK für Kleinfahrzeuge bzw. 1000 NOK für Großfahrzeuge abgebucht. Jede Durchfahrt wird anschließend von dieser Vorauszahlung abgebucht. Ungenutztes Restguthaben wird 85 Tage nach erfolgter Vorauszahlung gutgeschrieben.

Für beide Zahlungsalternativen gelten die Ausnahmen der Svinesund-Verbindung auf der E6 und des Atlanterhavstunnels auf der Fv 64. An diesen manuell betriebenen Mautstationen muss angehalten und die Maut vor Ort bezahlt werden.

Weitere Informationen rund um das Thema Maut in Norwegen gibt es auf der Website des AutoPASS: http://www.autopass.no/de/zahlung-fur-besucher

 

Fluganreise
Die Fluggesellschaft Norwegian bietet Flüge von Hamburg oder München in folgende norwegische Städte an: Ålesund, Alta, Bardufoss, Bergen, Bodø, Harstad, Narvik, Haugesund, Kristiansand, Molde, Oslo, Stavanger, Tromsø, Trondheim und Longyearbyen auf Spitzbergen. Diese Ziele sowie Andenes und Lakselv sind auch von Berlin aus mit Norwegian zu erreichen.

Auch die Fluggesellschaft SAS bietet insgesamt 40 verschiedene Flüge nach Norwegen von 12 deutschen Flughäfen aus an, entweder als Direktflug oder über Kopenhagen.

Es gibt noch einige andere Airlines, die günstige Flüge nach Norwegen anbieten, wie Airberlin oder Ryanair. Dank dieses großen Angebots und des gut ausgebauten Flugliniennetzes sind selbst abgelegene Regionen im Norden des Landes voll erschlossen.

 

Bahnanreise
Die Von Hamburg fährt die Bahn über Kopenhagen, Malmö und Göteborg nach Oslo. Die Fahrt dauert über 17 Stunden und man muss mindestens zweimal umsteigen.

Innerhalb Norwegens fahren die Norwegischen Staatsbahnen (NSB). Das Streckennetz reicht von der Südwestküste bis nach Bodø, Höhe Lofoten. Die Bergenbahn führt von Oslo über das Gebirge nach Bergen. Das Reisen mit der Bahn ist in Norwegen aufgrund von Sonderangeboten und Rabatten sehr preiswert.

 

Internet & mobile Telefonie
Internetzugang erhält man in vielen Hotels sowie in Internet-Cafés in vielen größeren Orten. Auf den Internetseiten gulesider.no und telefonkatalogen.no kann man norwegische Telefonnummern finden.

In Norwegen gibt es öffentliche Telefonzellen, in denen man mit Kronen als auch mit Euromünzen bezahlen kann. Außerdem gibt es ca. 3000 Kartentelefone, die VISA, American Express, Diners, Eurocard und Mastercard akzeptieren.

Die norwegischen Operateure in der Mobiltelefonie sind Netcom und Telenor Mobil. Die Netzabdeckung ist in Norwegen generell sehr gut, nur in abgelegenen Gebieten wie z. B. im Gebirge sollte man sich nicht auf das Mobilnetz verlassen.

Um im Urlaub günstig surfen und nach Hause telefonieren zu können, sollte man vorher am besten seinen Mobilfunkanbieter kontaktieren. Eine Möglichkeit wäre, sich vor dem Urlaub eine norwegische Prepaidkarte zu bestellen und diese in Norwegen einzulegen. Natürlich kann man diese Karten auch spontan im Laden vor Ort kaufen, wobei man darauf achten sollte, dass keine Mindestlaufzeiten oder Mindestumsätze gefordert sind. Angebote für norwegische Prepaidkarten gibt es z. B. unter:
http://www.simlystore.com/de/

Telefonvorwahl
Vorwahl von Deutschland nach Norwegen: 0047
Vorwahl von Norwegen nach Deutschland: 0049

Notrufnummern
Feuerwehr: 110
Polizei: 112
Notarzt: 113
Seenot-Rettung: 120
Pannennotdienst: 81 00 05 05 (Tag und Nacht, für ADAC-Mitglieder kostenlos)

 

Währung
In Norwegen bezahlt man mit norwegischen Kronen (NOK). 1 Krone sind 100 Øre.
Devisenkurse: http://www.finanzen.net/devisen/euro-norwegische_krone-kurs

Norwegische Banknoten gibt es zu 50, 100, 200, 500 und 1000 Kronen. Münzen gibt es zu 1, 5, 10 und 20 Kronen. Da Øre-Münzen seit 2012 nicht mehr im Umlauf sind, werden die Preise bei der Barzahlung gerundet.

Die gängigsten Kreditkarten, die so gut wie überall akzeptiert werden, sind Visa, American Express, Diners Club, Mastercard und Eurocard. Da man an Tankstellen jedoch oft nicht mit Kreditkarte bezahlen kann, sollte hierfür immer genügend Bargeld mitgeführt werden.

Geldautomaten sind in Norwegen als Minibank gekennzeichnet und in großer Anzahl vorhanden. An den meisten Automaten kann man auch mit der EC-Karte Geld abheben.

 

Öffnungszeiten
Die meisten Geschäfte sind an Wochentagen von 10 bis 16 bzw. 18 Uhr geöffnet (in Großstädten bis 20 Uhr). Samstags sind die Öffnungszeiten von 10 bis 14 bzw. 16 Uhr (in Großstädten bis 18 Uhr). Sonntags sind die Geschäfte geschlossen.

Supermärkte sind an Wochentagen von 10 bis 20 Uhr (in Großstädten bis 22 Uhr) geöffnet, an Samstagen von 10 bis 18 Uhr (in Großstädten bis 20 Uhr). Einige Supermärkte haben sonntags geöffnet.

 

Feiertage
Die meisten Geschäfte und Behörden sowie viele Sehenswürdigkeiten sind an folgenden Tagen geschlossen.

1. Januar: Neujahrstag
Ostern: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag
1. Mai: Tag der Arbeit
17. Mai: Nationalfeiertag
Christi Himmelfahrt
Pfingstsonntag, Pfingstmontag
25. + 26. Dezember: Erster und zweiter Weihnachtstag.

 

Zeitzone
Norwegen liegt wie Deutschland in der Zeitzone MEZ (Mitteleuropäische Zeit) bzw. MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit). Dies entspricht GMT (Greenwhich Mean Time) + 1 Stunde.

 

Stromversorgung
Für den Urlaub in Norwegen wird kein Reisestecker benötigt. Es sind die gleichen Steckdosen wie in Deutschland, mit gleicher Frequenz und Netzspannung.

 

Trinkwasser
Die Qualität des Leitungswassers ist in Norwegen generell sehr gut. Sofern nicht anders angegeben, kann das Wasser aus der Leitung bedenkenlos getrunken werden. Für Wasser aus Brunnen, Bächen oder Flüssen gilt, dass es vorher lieber abgekocht oder gefiltert werden sollte. Im Ferienhaus sollte man das Wasser nach der Ankunft zunächst ein paar Minuten heiß laufen lassen, bevor man es zum Trinken oder Kochen benutzt.

 

Trinkgeld
Der Service ist in Norwegen schon in der Rechnung enthalten, weshalb ein Trinkgeld nicht erwartet wird. Allerdings kann der Betrag in Restaurants, Hotels oder bei Taxifahrten gerne auf die nächste gerade Summe bzw. um rund 5 Prozent aufgerundet werden.

Angelschein für Hobbyangler

Angelschein für Hobbyanlger
Angler, die älter als 16 Jahre sind, müssen zunächst eine staatliche Angelabgabe bezahlen, um einen Angelschein zu erwerben. In vielen Gebieten im Binnenland ist ein solcher Angelschein erforderlich, der für ein begrenztes Gebiet und einen begrenzten Zeitraum gilt. Erhältlich sind die Angelscheine vor Ort in Sportgeschäften, Touristeninformationen, auf Campingplätzen oder am Kiosk, wobei die Preise je nach Ort variieren.

Was das Küstenangeln betrifft, ist es das ganze Jahr über kostenlos, Salzwasserfische zu angeln. Einschränkungen gibt es bei Lachs, Meerforelle und Saibling.

Eine Ausfuhrquote begrenzt die Menge an Fisch und Fischwaren, die aus dem Land ausgeführt werden darf, auf 15kg pro Person. Davon ausgenommen sind Süßwasserfische, Lachs, Forelle und Saibling.

 

Krankenversicherung für Touristen
Für eine Behandlung wird in Norwegen die Europäische Krankenversicherungskarte, kurz EHIC (European Health Insurance Card) benötigt. Diese erhält man auf Nachfrage von der Krankenkasse. Mit dieser Karte kann man ärztliche Behandlung und Krankenhausbehandlung in Anspruch nehmen. Es wird empfohlen, sich vor dem Urlaub bei der jeweiligen Krankenkasse über die beste Vorsorge zu informieren und ggf. eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Da manche Leistungen von dem Versicherten vor Ort vorfinanziert werden müssen, sollte man sich vom behandelnden Arzt eine Rechnung mit einer genauen Auflistung der Leistungen erstellen lassen und diese in Deutschland bei der Krankenkasse vorlegen.

Genauere Informationen liefert die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung unter: http://www.dvka.de/oeffentlicheSeiten/UrlaubAusland/MerkblaetterUrlaub.htm → Norwegen.


Redaktionelle Anmerkung:
Die Recherche erfolgte sehr sorgfältig, dennoch können wir keine Gewähr für die Aktualität übernehmen. Wir empfehlen Ihnen, sich auf den angegebenen Webseiten mit den aktuellen Ständen vertraut zu machen.